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Hochwasser-Lage an der Elbe

In Ost-Deutschland und Ungarn blieb die Hochwasserlage am Dienstag weiterhin kritisch. Der Höchststand der Elbe-Flut erreichte Dresden. Die Bewohner hoffen, dass die Deiche halten.

Zugleich stiegen die Wasserstände flussabwärts deutlich. In Westpolen bereiteten sich die Behörden auf Evakuierungen an der Oder vor.

Der Pegelstand in Magdeburg lag am Dienstagnachmittag bei rund 6,20 Meter und damit höher als am Vortag prognostiziert. 2002 hatte der Höchststand beim Jahrhunderthochwasser 6,70 Meter betragen. Normal sind etwa zwei Meter. Die teils erst kürzlich sanierten Deiche in Sachsen-Anhalt hielten, wie der Landesbetrieb für Hochwasserschutz mitteilte.

In Sachsen erreichte der Hochwasserscheitel der Elbe mit 7,50 Meter Dresden. 2002 kam die Stadt auf 9,40 Meter, normal sind auch hier zwei Meter. Laut Prognose wird sich der Fluss nur langsam wieder ins angestammte Flussbett zurückziehen. Der Landkreis Torgau-Oschatz flussabwärts rief Katastrophenalarm für sieben Gemeinden aus. Dort wurden die Höchststände für Mittwoch erwartet. Insgesamt waren in Sachsen knapp 1.000 Helfer der Feuerwehr sowie rund 300 Bundeswehrsoldaten im Einsatz.

Für den Hochwasserschutz muss nach Ansicht von Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) auch der einzelne Bürger mit Einschnitten rechnen. „Wenn es nicht zu freiwilligen Lösungen kommt, muss es Eingriffe auch beim privaten Eigentum geben“, sagte Milbradt in Dresden. Deiche könnten nur ausgebaut oder verteidigt werden, wenn sie von Hilfskräften auch erreichbar seien.

In Ungarn wurden bis Dienstag mehr als 500 Menschen in Sicherheit gebracht. Zwar sank der Donauspiegel im oberen Bereich, flussabwärts wurde aber die Alarmbereitschaft streckenweise auf die höchste Stufe 3 erhöht. Der Hochwasserscheitel wurde am Abend in Budapest mit einem Wasserstand von 8,60 Meter erwartet. Alle Uferstraßen waren überflutet. 2002 hatte der Wasserstand 8,48 Meter erreicht. Am Donauknie kämpften die Helfer gegen immer neue Lecks in den Sandsack-Deichen. Die Wahllokale für die Parlamentswahl an diesem Sonntag mussten in drei Orten verlegt werden. Landesweit waren 25.000 Helfer im Einsatz.

In Tschechien floss das Hochwasser der Elbe in Richtung Sachsen ab. Rund 1.500 Menschen durften aber zunächst nicht in ihre Wohnungen zurückkehren. Von Wochenmitte an sei ein neues Ansteigen der Elbe auf Grund von Regen und Schneeschmelze nicht ausgeschlossen.

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