Am Donnerstag wurde in Simbach am Inn die Leiche eines 75 Jahre alten Mannes geborgen, teilte das Polizeipräsidium Niederbayern mit. Die Zahl der Todesopfer steigt damit auf fünf. Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen zu den Todesfällen. Es sei nicht auszuschließen, dass es noch mehr Tote geben werde, sagte Michael Emmer vom Polizeipräsidium Niederbayern.
Plünderer festgenommen
“Die Polizei hat bereits zwei Plünderer aus dem Bereich Salzburg festgenommen, die das Leid der Menschen in Simbach am Inn ausnutzen wollten”, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Donnerstag in Eggenfelden. Der Ort in Niederbayern ist besonders von der Hochwasserkatastrophe betroffen, viele Menschen können ihre Häuser nicht erreichen, weil die Zufahrtsstraßen überspült sind. Herrmann verurteilte das Plündern auf Schärfste: “Das ist unbegreiflich und schändlich.”
Lage bleibt dramatisch
Starker Regen in der Nacht hat auch den Fluss Ahr und zahlreiche Bäche im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz über die Ufer treten lassen. Dabei wurden Keller, Straßen und das Erdgeschoß von Schulen überflutet. In Müsch retteten Feuerwehrleute zwei Männer vom Dach ihres Lastwagens, der im tiefen Wasser auf der Straße nicht mehr weiterkam. An mehreren Schulen fiel der Unterricht wegen Hochwassers aus. Hunderte Feuerwehrleute pumpten im Kreis Ahrweiler zahlreiche Keller leer. Umgestürzte Bäume, Geröll, Schlamm und Überflutungen machten Bundes- und Landstraßen unpassierbar. Der Deutsche Wetterdienst warnte in dem Gebiet vor weiteren Schauern und Gewittern ab Mittag.
Wetterdienst gibt keine Entwarnung
Der Deutsche Wetterdienst gab auch für das niederbayerische Hochwassergebiet keine Entwarnung. Neue Unwetter mit starken Regenfällen könnten am Donnerstag in der Region nicht ausgeschlossen werden, sagte der Meteorologe Paul Brüser. Der Schwerpunkt liege aber etwas weiter nördlich vom Landkreis Rottal-Inn in Richtung des Bayerisches Waldes.
(APA)
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