Gute Nachrichten aus Zell am See, schlechte für die Eishockey-Nationalliga. Die Salzburger schickten ihren alten Verein zuerst in Konkurs, stehen jetzt mit einem neuen Klub in den Startlöchern. Und haben die Teilnahme an der Nationalliga erwirkt. Damit bringt man die Liga aber in die Bredouille. Es muss ein neuer Modus her was Zeltweg umgehend zum Rückzug veranlasste. Ohne einem steirischen Derby verspürt auch ATSE Graz keine Lust mehr an der Nationalliga. “Wenn es dabei bleibt, stehen wir mit sieben Vereinen da”, ist Ligasprecher Werner Alfare sauer. Er hatte schon bei der Planung der Liga vor einem Monat “Tollpatsche” geortet. “Diesmal sind sie beim Verband zu suchen.”
Spitz formuliert
Verursacht hat das Chaos Verbandspräsident Dieter Kalt. Der umstrittene Kärntner höchstpersönlich gab dem Nachfolgeverein der Zeller grünes Licht für die NL-Teilnahme. “Der Verband hat offenbar eigene Prioritäten und bildet sich seine Meinung, was für die Nationalliga gut ist”, schimpft Alfare. “Der Vorstand ist von der Liga aber weit weg und kann unsere Situation gar nicht beurteilen.” Sein Schriftverkehr mit Kalt war heftig: “Ich habe es spitz formuliert und mitgeteilt, dass er Lichtjahre davon entfernt ist, die Probleme der Klubs zu erkennen. Er war dann sehr beleidigt.” Die Lehre für den Obmann des EHC Oberscheider Lustenau nach dem Schlamassel: “Unsere Liga muss mehr Autonomie gegenüber dem Verband anstreben.” Groß ist der Ärger auch bei Michael Lampert von der FBI VEU Feldkirch: “Der Verband macht sich immer mehr lächerlich. Wir haben vor Kurzem und schon viel zu spät eine Liga beschlossen. Jetzt soll alles wieder ganz anders sein.” Lampert überlegt, sich am Verband schadlos zu halten. “Wir haben unsere Saisonkarten bereits verschickt und der Preis dafür ist nach der Anzahl der Spiele berechnet.” “Das ist ein Armutszeugnis für die Liga”, sagt Andreas Kutzer vom EC Dornbirn spontan zur neuen Situation. “Wir haben einer Achterliga zugestimmt, sind an neue Beschlüsse nicht gebunden. Wer uns diesen Blödsinn eingebrockt hat, weiß ich nicht. Aber offenbar war man in manchen Dingen zu nachlässig.”
Beschlüsse untergraben
Wenig Druckreifes fällt Guntram Schedler, Präsident beim EHC Bregenzerwald, zum Meisterschafts-Wirr-Warr ein. “Ein Wahnsinn, dass die Beschlüsse unserer Liga vom Verband so untergraben werden. Sportlich gesehen bröseln uns immer mehr direkte Gegner weg.” Ob Schedler an einen Ausstieg denkt? “Eigentlich sind ja alle bisherigen Liga-Entscheidungen ungültig. Momentan sind wir dabei. Auch wenn wir nicht wissen, wo wir dabei sind . . .”
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