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Hochsaison für Flugretter

(VN-ger) Schwarzach - Seit 1. Dezember 2010 war die Vorarlberger Flugrettung 164-mal im Einsatz.
Großübung der Flugrettung
"Christophorus 8" seit einem Jahrzehnt im Einsatz

„Es vergeht derzeit kein Tag, an dem wir nicht im Einsatz sind“, sagt Artur Köb, Chef der Vorarlberger Flugrettung. Rekordtage verzeichneten die Flugretter in der heurigen Skisaison am 27. und 29. Dezember mit elf sowie am 1. und 4. Jänner mit zehn Einsätzen. Zwischen dem 1. Dezember 2010 und dem 7. Jänner 2011 waren die beiden Hubschrauber – Christophorus 8 und Gallus 1 – insgesamt 164-mal im Einsatz. Exakt gleich oft wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Acht bis zehn Minuten

„Ob ein Hubschrauber angefordert wird, entscheidet die Pistenrettung vor Ort“, erläutert Köb. Das hänge vom Verletzungsgrad und von der Beschaffenheit des Geländes ab. Dauert der Abtransport über die Piste zu lange, werde über die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) in der Regel ein Hubschrauber angefordert, der im Schnitt in acht bis zehn Minuten vor Ort ist. „Wir können den Patienten auf der Piste nicht röntgen. Wie schwer eine Verletzung ist, stellt sich meist erst im Spital heraus“, so der Flugrettungschef. Rund 85 Prozent der verletzten Patienten kommen aus dem Ausland, schätzt Köb. Wobei er dies keinesfalls auf die skifahrerischen Fähigkeiten, sondern vielmehr auf das große Gästeaufkommen in den Skigebieten zurückführt. So war etwa in Lech-Zürs am Mittwoch der Andrang so groß, dass erstmals in dieser Saison das Limit von 14.000 Skifahrern erreicht und kein Tagesskipass mehr ausgegeben wurde. Auch im Montafon ist die laufende Woche „eine der stärksten in der Saison“. Hochbetrieb herrscht auch in den Unfallambulanzen. Aufgrund der derzeitigen Schneelage und der harten Pisten müssen häufig Schulter- und Oberarmbrüche sowie Hüftverletzungen behandelt werden. OP-Termine nach Mitternacht sind laut dem Leiter der Unfallchirurgie im LKH Feldkirch, Primar Dr. Karl Benedetto, keine Seltenheit. „Viele Unfälle passieren aber auch im freien Skiraum“, fügt Artur Köb hinzu. Positiv sei, dass ein Großteil der Skifahrer mit Helm unterwegs und dadurch die Kopfverletzungen weniger schwerwiegend seien.

80 Euro pro Flugminute

Die Bergekosten pro Einsatz belaufen sich auf 2000 bis 2500 Euro: „Eine Flug­minute kostet 80 Euro“, konkretisiert Köb. Die hohen Kosten sind leicht zu rechtfertigen: Immerhin kostet ein Rettungshubschrauber rund vier Millionen Euro. Zudem ist die Flugrettung stets mit einem Dreier-Team, bestehend aus Pilot, Flugretter und Notarzt, unterwegs.

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