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Hoch hinauf auf der Tonleiter

Braucht man stimmliche Unterstützung, ist Erwin Mittermayer genau der Richtige.

Schruns (VN) Wenn sich am kommenden Freitag beim „Montafoner Sommer“-Festival das Ringelspiel auf dem Schrunser „Jahrmarkt“ zu drehen beginnt, dann sorgt Erwin Mittermayer dafür, dass die Solisten ordentliche stimmliche Unterstützung bekommen. Er singt nämlich im Chor und das nicht nur im Sommer.

Mode für Schruns

„Ich habe die Textilschule in Dornbirn abgeschlossen und dann als der fünfte oder sechste Schneider in Schruns ein Atelier eröffnet. Gesungen habe ich aber immer schon, ich war beim Illwerke-Chor, beim Schrunser-Männer-Dreigesang, beim Bruder Walter-Chor und dem Schrunser Kirchenchor“, hakt Mittermayer die einzelnen Posten auf seiner Check-Liste ab und schmunzelt, als er erzählt, dass ein relativ „kleines“ Dorf wie Schruns sechs Schneiderateliers hatte. „Die Schrunser haben einfach ein Faible für die Mode“, wirft Mittermayer ein. Heute lehnt sich Erwin Mittermayer nicht – wie der Ausdruck „Schneider im Ruhestand“ vermuten ließe – gemütlich zurück. Weit gefehlt. Eine Probe nach der anderen purzelt aus seinem Terminkalender. „Im Moment ist wirklich alles dicht gedrängt. Zu den Chorproben kommen ja noch die Proben für das Singspiel ,Der Jahrmarkt‘. Und trotzdem macht es Spaߓ, nimmt der vierfache Vater und fünffache Großvater den Stress eben wie er ist. Aufgewachsen im oberösterreichischen Stadl-Paura hat sich Erwin Mittermayer schon vor Jahren entschieden. „Meine Frau Gerda und ich, wir bleiben in Schruns. Da gehe ich nicht mehr weg.“

Ab zum Auftritt

Weg muss er auch nicht. Höchstens zum Sternenparkplatz, wo die Proben für die Opernproduktion des „Montafoner Sommers“ auf Hochtouren laufen. „Es ist ja nichts komplett Neues für mich. Bei der Oper ,Die Bergknappen‘ war ich auch schon als Chorsänger dabei. Heuer habe ich sogar eine kleine Sprechrolle“, die werde er, so Mittermayer, kurz nach der Ouvertüre auch mit dem richtigen Text füllen. Denn der sitzt schon so perfekt wie der Gesang. Kein Wunder, herrscht doch ein tolles Arbeitsklima. „Die Proben können nicht stressig werden. Man macht es ja freiwillig und zwischen Solisten und Statisten herrscht ein derart gutes Verhältnis, da kann es nur Spaß machen“, verabschiedet sich Erwin Mittermayer. Denn die nächste Probe kommt bestimmt.

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