HIV/Aids: Zahl der Neuinfektionen in Vorarlberg gering
Zum bevorstehenden 25. Welt-Aids-Tag am 1. Dezember gibt es für die Alpenrepublik schlechte Nachrichten: Die Zahl der Neuinfektionen wird 2012 in Österreich um rund 3,5 Prozent ansteigen. Die Prognose hat die Aids-Hilfe Wien am Montag bei einer Pressekonferenz präsentiert. Noch größer fällt die Steigerung in Wien aus – also jenem Bundesland, das ohnehin den höchsten Anteil an neuen Fällen aufweist. Die Schätzungen, wie viele Menschen in Österreich mit HIV/Aids leben, reichen von 6.000 bis 15.000 Betroffenen.
407 neue Diagnosen
“‘Die Zahl der diagnostizierten Neuinfektionen ist leider gestiegen”, berichtete der Obmann der Aids-Hilfe Wien, Dennis Beck. In den ersten drei Quartalen des heurigen Jahres wurden laut der Hilfseinrichtung 407 neue Diagnosen registriert. Hochgerechnet bis Jahresende könnte die Zahl auf 543 steigen, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 18 Diagnosen bzw. 3,5 Prozent bedeuten würde.
Höchster Anstieg in Wien
In Wien kann nach Angaben der Aids-Hilfe Wien mit rund 340 neuen Fällen gerechnet werden. Das entspricht einem Anstieg von 37 Diagnosen – 12,2 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich. Insgesamt entfallen 62,6 Prozent aller Neudiagnosen in Österreich auf Wien. Laut Aids-Hilfe entsprechen diese epidemologischen Werte der Beobachtung in Europa und den USA, wonach vor allem Großstädte und Ballungszentren betroffen sind.
Acht Neuinfektionen in Vorarlberg
Nach Wien sind die prognostizierten Zahlen für 2012 in der Steiermark (61 Neudiagnosen) und Oberösterreich (40) am höchsten. Die niedrigsten Werte werden für Vorarlberg (8) und das Burgenland (7) erwartet.
Viele Betroffene erhalten Diagnose sehr spät
Die Zunahme der Neudiagnosen ist ein Trend, der schon im Vorjahr registriert wurde. Um Ursachen dafür zu erkennen, sei der Zeitraum noch zu kurz, betonte Beck. Möglich sei, dass die Infektionen einerseits steigen, dass zudem aber auch mehr Infektionen entdeckt werden. Ein großes Problem stellt laut Beck dar, dass 20 bis 25 Prozent der Betroffenen die Diagnose sehr spät – also wenn bereits Symptome vorliegen – erhalten.
“Kondommüdigkeit”
Eine stabile Gruppe bei den Neuinfektionen sei jene der heterosexuellen Frauen, mit einem Anteil von rund 40 Prozent, berichtete Beck. Auch bei bi- und homosexuellen Männern steigen die Zahlen wieder, was laut Beck unter anderem an einer gewissen “Kondommüdigkeit” – also an einem bewussten Verzicht auf Safer-Sex – liegen könnte.
Hohe Dunkelziffer
Die Schätzungen, wie viele Menschen in Österreich insgesamt mit dem Virus leben, sind unterschiedlich. Das Gesundheitsministerium schätzt die Zahl auf rund 6.000 bis 10.000 Menschen. Laut Aids-Hilfe Wien dürfte die Zahl angesichts einer hohen Dunkelziffer bei 12.000 bis 15.000 liegen. (APA; VOL.AT)
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