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Hitzeschutz für Arbeitende: Schumann lobt neue Verordnung als "Meilenstein"

©APA/GEORG HOCHMUTH; APA/BMASGPK/FLORIAN SCHRÖTTER
Die SPÖ-Sozialministerin betont die Bedeutung neuer Schutzpläne bei extremer Hitze. Arbeitgeber sollen künftig klare Maßnahmen umsetzen.

Die neue Hitzeverordnung des Sozialministeriums rückt den Schutz von Arbeitenden bei hohen Temperaturen in den Fokus.

Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) hat am Donnerstag die geplanten Maßnahmen bekräftigt und dabei insbesondere die verpflichtenden Schutzpläne für Arbeiten im Freien hervorgehoben.

Verordnung tritt 2026 in Kraft

Das Gesetz, das sich derzeit in der Begutachtungsphase befindet, soll am 1. Jänner 2026 in Kraft treten. Die Verordnung sieht vor, dass Arbeitgeber ab bestimmten Hitzewarnstufen der GeoSphere Austria – konkret zwischen 30 und 34 Grad Celsius – verpflichtend Maßnahmen ergreifen müssen.

Im Bausektor bedeutet das etwa klimatisierte Krankabinen und bereitgestellte Schutzkleidung für die Arbeiter.

Übergangsfristen für Bauunternehmen

Die Regelung betrifft nicht nur den Bau, sondern generell alle Tätigkeiten im Freien. Dabei wird auf die konkrete Art der Tätigkeit und die Intensität der Belastung Rücksicht genommen.

Für die baulichen Umrüstungen wird es Übergangsfristen geben. Deren Länge sei laut Schumann jedoch noch unklar. Sie sprach von einem "Meilenstein" für den Arbeitnehmerschutz.

Muchitsch sieht Fortschritt – aber keine Hitzefrei-Regelung

FSG-Vorsitzender und SPÖ-Nationalratsabgeordneter Josef Muchitsch, zugleich Baugewerkschafter, begrüßte die geplanten Vorschriften.

Zwar sei die von der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) geforderte verpflichtende Hitzefrei-Regelung ab einer bestimmten Temperatur nicht umgesetzt worden, dennoch sei es ein Fortschritt, dass "das Thema Hitze endlich in der Politik angekommen" sei, wie Muchitsch betonte.

Er kündigte an, sich gemeinsam mit der Branche auch weiterhin für zusätzliche Verbesserungen einsetzen zu wollen – insbesondere in Bezug auf Arbeitszeiten und Baustellenbeginn bei hohen Temperaturen.

Lob für Baukonzern Porr

Positives Feedback kam auch für den österreichischen Baukonzern Porr, der laut Schumann und Muchitsch seit Jahren beispielhaft Maßnahmen gegen Hitzebelastung umsetzt. Konzernchef Karl-Heinz Strauss begrüßte die neuen Regeln, äußerte sich aber zugleich kritisch über generelle Verordnungen: "Ich bin kein Fan von Verordnungen", erklärte er.

Dennoch wolle er sich konstruktiv in den Begutachtungsprozess einbringen, um praxistaugliche und unbürokratische Lösungen mitzugestalten. Die Gespräche mit den Sozialpartnern bezeichnete er als "äußerst fruchtbar".

(APA/VOL.AT)

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