Der damalige Bezirkschef der finnischen Stadt, Lauri Savonen, ließ die Bücher im Sommer 1945 gemäß den Verfügungen der im Rahmen des Waffenstillstandsabkommens eingerichteten alliierten Kontrollkommission aus dem Bestand der Bibliothek entfernen.
Dessen Sohn Erkki begründete die am Montag erfolgte Rückgabe der seiner Meinung nach “ideologisch ziemlich anfechtbaren” Bücher mit deren historischem Wert und Interesse an der jeweiligen Entlehngeschichte. So könne man etwa konstatieren, dass “Mein Kampf” zum letzten Mal zu Weihnachten 1942 entlehnt wurde, so Savonen. Nach der deutschen Niederlage in Stalingrad lag das in Leder gebundene Machwerk des Nazi-Diktators allerdings wie Blei auf dem Regal der Bibliothek.
Die von 1944-47 im Helsinkier Hotel Torni eingerichtete, großteils mit sowjetischen, aber auch aus einigen britischen Mitgliedern zusammengesetzte Kontrollkommission zur Überwachung der Waffenstillstandsbedingungen erstellte unter anderem eine Liste mit rund 300 Büchern, die aus den Beständen der öffentlichen Bibliotheken in Finnland entfernt werden mussten.
Nun ist in Ylivieska eine Ausstellung der zehn seinerzeit beschlagnahmten Bücher geplant. Danach sollen die Bücher – Savonen zufolge neben “Mein Kampf” zwei weitere Nazi-Propagandawerke sowie sieben als anti-sowjetisch eingestufte Bücher mit Reiseberichten und Erinnerungen von Häftlingen aus sowjetischen Gefängnissen in das Heimatarchiv von Ylivieska wandern.
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