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Hitlergruß: Katidis verlässt AEK Athen

Er kannte Bedeutung der Geste nicht, sagt Katidis
Er kannte Bedeutung der Geste nicht, sagt Katidis
Der griechische Fußballprofi Giorgos Katidis von AEK Athen hat ein Tor mit dem Hitlergruß bejubelt und dafür heftige Kritik geerntet. Die griechische Fußballverband (EPO) belegte den Spieler dafür umgehend mit einem lebenslangen Nationalteam-Sperre. Katidis kündigte schließlich am Sonntagabend seinen Abschied vom AEK Athen bekannt.


Der Mittelfeldspieler hatte am Samstagabend beim 2:1-Sieg der Athener gegen Veria FC in der 84. Minute den Siegestreffer erzielt. Anschließend jubelte er mit ausgestrecktem rechten Arm. Nach kritischen Stimmen von Politikern, Mitspielern und Fans verteidigte sich Katidis via Twitter: “Ich bin kein Faschist und hätte es nicht getan, wenn ich gewusst hätte, was es bedeutet”, schrieb er. Er erklärte, er hätte auf Michalis Pavlis in den Zuschauerängen zeigen wollen, und sein Tor seinem Teamkollegen widmen wollen, der mit anhaltenden gesundheitlichen Problemen kämpfe.

Der deutsche AEK-Coach Ewald Lienen sagte, der Spieler habe keine Ahnung von Politik, und unterstützte ihn. “Er ist ein junger Bursche, der keine politischen Ideen verfolgt. Er hat wahrscheinlich so einen Gruß im Internet oder wo anders gesehen und hat es ohne sein Wissen getan”, sagte Lienen.

Der griechische Fußballverband (EPO) fackelte am Sonntag nicht lange und belegte Katidis mit einer lebenslangen Sperre für alle Nationalteams. “Die Aktion des Spielers, Zuschauer mit einer Nazi-Geste zu begrüßen ist eine ernste Provokation, beleidigt alle Opfer der Nazi-Brutalität und verletzt den pazifistischen und humanen Charakter des Sport”, verlautete der EPO in einem Statement.

AEK Athen verlangte von Katidis eine Erklärung und wollte bei einem Meeting kommende Woche über seine Zukunft entscheiden. Dem kam der Spieler schließlich zuvor, in dem er seinen Abschied von dem Traditionsclub bekannt gab.

In seinem Kündigungsschreiben drückte er sein Bedauern über die Geste aus. Sie sei unüberlegt, dumm und nicht zu rechtfertigen. “Halbbildung ist schlimmer als Unbildung, und das gilt auch in meinem Fall und für die Art, wie ich gejubelt habe”, erklärte der 20-Jährige in dem Schriftstück, aus dem mehrere griechische Zeitungen zitierten. Er betonte erneut, dass er kein Rassist oder Faschist sei.

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