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Historikerin: Hitlergruß-Film zeigt Problem bei Königsfamilie

Rolle von König Georg VI. "umstritten".
Rolle von König Georg VI. "umstritten". ©AP
Der Filmausschnitt, der Königin Elizabeth II. als Kind beim Hitlergruß zeigt, ist nach Ansicht der deutschen Historikerin Karina Urbach ein Beleg für die Rolle der britischen Königsfamilie vor dem Zweiten Weltkrieg. "Das unschuldige Kind ist nicht das Problem, das Problem sind die Erwachsenen", sagte Urbach der Deutschen Presse-Agentur.
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Das Video zeigt die britische Monarchin im Alter von sechs oder sieben Jahren mit ihrer kleinen Schwester, ihrer Mutter und ihrem Onkel, dem späteren König Edward VIII., der aus seiner Sympathie für Hitler nie einen Hehl machte.

Deutsche Historikerin von der “Sun” befragt

Urbach war von der britischen Boulevardzeitung “Sun” vor der Veröffentlichung des umstrittenen Films als Expertin herangezogen worden. Die Wissenschaftlerin, die in London und Cambridge arbeitet, setzt sich für eine Freigabe der politisch relevanten Dokumente aus den königlichen Archiven ein. “Wir haben überhaupt keine Dokumente, die die Royal Family in den 1930er Jahren betreffen”, sagte sie.

“Erst bei Kriegsausbruch gegen Hitler gestellt”

Die kurze Filmsequenz sei ein seltener Hinweis darauf, “wie sehr die königliche Familie dann doch rechts stand”. Gerade die Rolle von König Georg VI. und seiner Frau, den Eltern von Elizabeth, sei noch umstritten. “Ich würde sie nicht als Nazis bezeichnen, aber sie haben sich erst gegen Hitler gestellt, als 1939 der Krieg ausbrach”, sagte Urbach. Sie veröffentlichte Anfang 2015 ihre Studie “Go-Betweens for Hitler”, in dem sie die Verbindungen Edwards VIII. zu Hitler und seine Pläne für eine Allianz gegen die Sowjetunion beleuchtet.

(APA)

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