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Historiker Meinrad Pichler für sein Lebenswerk geehrt

Der Dr. Toni und Rosa Russ-Preis 2025 geht in diesem Jahr an den Historiker Meinrad Pichler. Mit der Auszeichnung werden Persönlichkeiten gewürdigt, die durch ihr privates Engagement einen besonderen Beitrag für Vorarlberg und seine Gesellschaft leisten.

Preis für zivilgesellschaftliches Engagement

Der Dr. Toni und Rosa Russ-Preis wird jährlich von der Redaktion und dem Herausgeber der Vorarlberger Nachrichten verliehen. Über die Vergabe entscheidet eine Jury, bestehend aus etwa 60 Personen – darunter frühere Preisträgerinnen und Preisträger sowie Mitglieder der Redaktion und der Herausgeberfamilie. Ausgezeichnet werden Menschen, die durch private Initiative über das gewöhnliche Maß hinaus wirken.

Ein Leben für die Aufarbeitung der Geschichte

Meinrad Pichler, langjähriger Direktor des Gymnasiums Gallusstift, ist seit Jahrzehnten als Historiker aktiv. In Vorträgen, Publikationen und schulischer Arbeit leistete er einen wesentlichen Beitrag zur historischen Aufarbeitung der NS-Zeit in Vorarlberg. Auch gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklungen bezieht er in seine Arbeit mit ein.

Sein Freund und Wegbegleiter Walter Fink würdigte ihn in der Laudatio als „unermüdlich forschend und stets engagiert – ein Leben lang“. Pichler sei ein „Volksbildner im besten Sinn“, der historische Persönlichkeiten ans Licht geholt und deren Verdienste nachvollziehbar dargestellt habe.

Breite Anerkennung in der Fachwelt

Mehrere Gäste betonten die wissenschaftliche Tiefe und Bescheidenheit des Preisträgers. Pichlers Arbeiten zeichneten sich durch große Genauigkeit aus – stets fundiert, aber nie belehrend. Besonders hervorgehoben wurden seine Fähigkeit, komplexe historische Zusammenhänge anschaulich und mit feinem Humor zu vermitteln.

Walter Fink fasste zusammen: „Er hat viel zur historischen Selbstvergewisserung in Vorarlberg beigetragen – ohne Lärm, aber mit nachhaltiger Wirkung.“

Persönliche Reaktion des Geehrten

Meinrad Pichler zeigte sich sichtlich bewegt von der Ehrung: „Mit so einer Auszeichnung kann man nicht rechnen – umso mehr freue ich mich darüber.“ Zugleich habe er sich Gedanken über den damit verbundenen Aufwand gemacht. „Im Mittelpunkt zu stehen, ist nicht meine Stärke“, sagte Pichler – und fügte augenzwinkernd hinzu, dass er den Preis als Ansporn für weiteres Arbeiten verstehe.

Ab sofort gehört er selbst der Jury des Dr. Toni und Rosa Russ-Preises an – und reiht sich damit in eine Gruppe jener ein, die das gesellschaftliche Leben Vorarlbergs nachhaltig mitgestaltet haben.

Quelle: LÄNDLE TV

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