“Wenn man immer die gleichen Fragen gestellt bekommt, denkt man auch darüber nach: Kann ich es noch? Habe ich den Speed, den sich alle erwarten, den ich mir erwarte? Es ist jetzt eine große Erleichterung spürbar. Wie wenn man für die Schularbeit lernt und dann das Resultat zurückbekommt. Es war super. Ich würde mir die Note eins geben. Am Stockerl stehen ist definitiv ein Einser”, meinte der 24-jährige Salzburger, der sich nur dem US-Amerikaner Ted Ligety und dem Franzosen Alexis Pinturault beugen musste.
Weshalb die Situation nicht einfach gewesen, erklärte Hirscher nach dem Rennen. “Da fährt man selbst Ted so lange hinterher. Und dann sind da die Riesentorlaufspezialisten, die extrem viel Zeit investieren, um Ted nahe zu kommen. Das versuche ich natürlich auch, aber ich möchte ja auch noch ein bisschen Super-G trainieren. Und Slalom wäre auch gut. Von dem her bin ich dankbar, dass wir heute im zweiten Durchgang einen großen Schritt vorwärts gemacht haben.” Er habe sehr viel Respekt vor Ligetys Leistung, neidlos erkenne er dessen dritten Sieg auf dem Rettenbachferner an.
“Gut zu sehen, dass wir Ted in einem Jahr näher gekommen sind. Hoffentlich können wir noch näher kommen und ich ihn einmal schlagen. Das wäre cool”, so Hirscher.
Trainer mit Hirscher sehr zufrieden
Das Trio auf dem Podest überraschte Hirscher-Trainer Michael Pircher nicht, mit seinem Schützling war dieser sehr zufrieden. “Es war anzunehmen, dass die Rückstände nicht mehr so groß wie im Vorjahr sein werden. Der dritte Platz ist super, wir sind zufrieden. Es war ein guter Auftakt, der Lust auf mehr macht. Und die Sekunde, die Marcel hinten ist, finde ich ohne groß zu analysieren”, sagte der Steirer. “Da wird er wahrscheinlich recht haben”, kommentierte Hirscher die Äußerung seines Trainers.
Pircher, der nach einem abseits der Piste zugezogenen Fersenbeinbruch noch eine Woche auf Krücken geht, aber demnächst einen Spezial-Skischuh bekommt, blickt den nächsten Monaten beruhigt entgegen. “Ich bin sehr positiv, dass wir Richtung Olympia diesen Rückstand minimieren und ganz oben mitkämpfen.”
Jetzt wird Slalom trainiert
Das Hirscher-Team schließt sich Montag und Dienstag der ÖSV-Slalomgruppe an, die auf dem Mölltaler Gletscher trainieren wird. Am Donnerstag steht der Besuch bei der Galanacht des Sports in Wien mit der Sportlerehrung auf dem Programm, in der der Skiweltcup-Gesamtsieger und Salom-Weltmeister neben FC-Bayern-München-Fußballlegionär David Alaba als Topanwärter auf die Auszeichnung gilt. “Am Wochenende und Anfang nächster Woche werden wir noch einiges in den Slalom investieren”, gab Pircher den weiteren Plan vor.
Wann die Abreise nach Skandinavien erfolgt, wo als nächstes Weltcup-Rennen am 17. November der Slalom in Levi stattfindet, ist noch nicht entschieden. “Wir haben zwei Optionen. Eine späte Anreise am Donnerstag mit Rennen am Sonntag, oder eine frühe am Montag mit Station in Schweden für drei Tage Slalomtraining. Wir schauen mal, was wir in Österreich noch an gutem Training zusammenbringen, danach richten wir uns”, sagte Pircher. (APA)
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