Neil Simon gilt in den USA als Meister der Satire, ein “amerikanischer Molière”.
(amp) Viele Neil Simon Komödien wurden mit bekannten Stars erfolgreich verfilmt. Für “Ein seltsames Paar”, 1965 in New York uraufgeführt wurde Neil Simon mit dem Tony Award ausgezeichnet. Dieses seltsame Paar war zunächst für eine Männerbesetzung geschrieben: sechs befreundete Männer treffen sich wöchentlich zu ihrer Pokerrunde. Alle haben Probleme mit dem anderen Geschlecht. Das lässt sich selbstverständlich auch umkehren und so entstand in Ludesch eine “weibliche” Version mit gleichem Titel.
Jetzt treffen sich sechs Frauen und statt zu pokern spielen sie Trivial Pursuit. Natürlich haben auch sie Probleme, allerdings mit Männern. Besonders Florence (Brigitte Kaufmann) trifft es hart: nach vierzehn Ehejahren wird sie von ihrem Ehemann Sidney verlassen. Olive (Yvonne Ammann) nimmt die verzweifelte Florence auf ohne zu bedenken, dass hier zwei Welten aufeinandertreffen. Yvonne Amann mimt die Sportjournalistin und “Schlampe aus Leidenschaft” überzeugend und bietet so der “hausmütterlichen” Florence Parole. Während der einen die Einrichtung völlig schnuppe ist, will die andere das Appartement in ein Schmuckstück verwandeln. Olive hält undefinierbare grüne oder braune Sandwiches und Chips aus der Steinzeit für das Höchstmaß an kulinarischer Raffinesse, während Florence sich warme russische Blinis mit Kaviar oder Krabbensalat mit Currysauce und Dill auf dänischem Roggenbrot bevorzugt. Das kann nicht gut gehen.
Binnen zwei Wochen fühlt sich Olive völlig fremd in ihrer aufgepeppten Behausung, in der sie nicht einmal mehr schmutzige Träume haben kann. Auch die Freundinnen Charlotte Neyer, Sharon Hofer, Evi Vonbun und Claudia Steinbacher fühlen sich plötzlich unbehaglich. Die Katastrophe scheint ihren Lauf zu nehmen, bis zwei mexikanische Hausmitbewohner, Manolo (Wolfgang Bahro) und Hayzoos (Bertram Ackerer) für ein neues Szenario sorgen. Jetzt regiert die Eifersucht. Marlies Bahro führt in “Ein ungleiches Paar Regie”. Der Honig fließt vor allem im ersten Akt etwas zäh aufs Butterbrot. Wer puren Theaterklamauk erwartet, wird enttäuscht. Hinter “Ein ungleiches Paar” steckt amüsant-süffisantes Spiel der Ludescher Theatergruppe. Das Premierenpublikum unterhält sich prächtig und bedankt sich mit gebührend Applaus.
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