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Hinrichtungsaufschub für Babysitterin in Texas

Washington - Eine wegen Mordes an ihrem Schützling verurteilte Babysitterin in den USA wird nicht wie ursprünglich geplant am Mittwoch exekutiert.

Ein Berufungsgericht in Texas verfügte nach Medienberichten am Montag einen Hinrichtungsaufschub für die inzwischen 50 Jahre alte Cathy Henderson, die 1994 einem drei Monate alten Säugling den Schädel eingeschlagen haben soll. Sie selbst beteuert hartnäckig ihre Unschuld. Henderson wäre die zwölfte Frau, die seit Wiedereinführung der Todesstrafe in den USA 1976 hingerichtet worden ist.

Die Verteidigung hatte den Hinrichtungsaufschub mit der Begründung beantragt, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse die Darstellung der Verurteilten untermauerten. Das Berufungsgericht verfügte nun, dass eine andere Instanz die angeblichen neuen Beweise und die Rechtmäßigkeit des damaligen Todesurteils prüfen solle.

Henderson beharrt darauf, dass der Tod ihres Schützlings ein Unfall war. Der kleine Junge sei ihr aus den Armen entglitten, als sie versehentlich auf ein scharfkantiges Spielzeug getreten sei. In Panik habe sie dann das Haus verlassen, die Leiche des Kindes vergraben und sei geflüchtet. Henderson war gut eine Woche nach dem Tod des Kindes in einem anderen Bundesstaat festgenommen worden.

Bei den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen bezog sich die Verteidigung auf die Ergebnisse jüngster Expertenuntersuchungen, nach denen das Baby tatsächlich durch einen Sturz aus geringer Höhe ums Leben gekommen sein könnte. Ein Gerichtsmediziner, der dies im damaligen Mordprozess als Hauptzeuge kategorisch ausgeschlossen hatte, hat seine Meinung im Licht der neuen Untersuchungen geändert: Er schließt nach eigenen Angaben nun auch einen Unfalltod nicht mehr aus.

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