`Himmel und Feuer´ im Gasthof Adler

Einen lange gehegten Schatz lüftet die Besitzerfamilie des Schwarzenberger Traditionshauses Adler um Brunhilde Natter-Meusburger mit der diesjährigen Sommerausstellung `Himmel und Feuer´. Ausgegraben aus dem Familienfundus wurden etwa dreißig schmuckvoll verzierte Buchmalereien aus dem ausklingenden achtzehnten Jahrhundert, die zusammen mit Bildern von Tone Fink im Adlersaal präsentiert werden.
Unter dem Eindruck der Verwüstung
Im Jahr 1795 wurde der Egger Dorfschullehrer Michael von der Thannen mit dem Auftrag bedacht, ein Gebetsbuch zu gestalten. Es war die Aufgabe seines Lebens. Mit ausgewachsener Liebe zum Detail schuf er eine Rarität der Vorarlberger Volkskultur.
Zu dieser Zeit stand der Bregenzerwald noch immer unter dem Eindruck des verheerenden Schwarzenberger Dorfbrandes von 1755, der den gesamten Dorfkern, darunter auch den Gasthof Adler, in Schutt und Asche legte. Doch nicht nur Brandgefahren verängstigten, sondern auch das Nahen einer tumultartigen Umwälzung. Die Ideen der französischen Revolution griffen um sich und Napoleon war auf bestem Weg, einen Flächenbrand in Europa zu entfachen. Die Autorität der Kirche wurde in Frage gestellt, die Vernunft an die Stelle des Glaubens gesetzt.
Lehrer Von der Thannen aber wandte sich von allen Weltenbränden ab und schaffte mit seiner akribischen Arbeit Freiräume im Glauben und der Zartheit des Details. Seine Bilder und schriftlichen Illustrationen sind Ausdruck der innigen Hinwendung zum Kleinen und Kleinsten inmitten der Verwirrungen bewegter Zeiten.
Tone Fink eröffnet zeitgenössische Sichtweisen
Eine solche Liebe zum Ding ist auch Tone Fink eigen. Mit seinen `sinnseinschönzeichenschreibungen´ setzt er eine moderne Parallele zur Verspieltheit der Buchmalereien.
Die Ausstellung ist bis zum 27.Juni täglich von 10-12 Uhr und von 14-20 Uhr im Adlersaal in Schwarzenberg zu sehen.
mko
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