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Hilti ordnet Kompetenzen neu

Eine Neuausrichtung ihrer Produktionsstrukturen, die mit ansehnlichen Investitionen sowohl in Liechtenstein als auch in Vorarlberg verknüpft ist, nimmt die auf befestigungstechnische Problemlösungen spezialisierte Hilti AG vor.

Dabei werden die Zuständigkeiten der Werke Schaan, Mauren und Thüringen neu geordnet, und die Hilti AG Thüringen wird im Zuge dieser Reorganisation sogar signifikant aufgewertet.

Das bestätigte auf unsere Anfrage Günter Schweitzer, Leiter der Supply-Chain bei Hilti , also im wesentlichen des Zusammenspiels von Beschaffung, Produktion und Logistik. Thüringen, mit 430 Beschäftigten schon heute größter Player der drei erwähnten Werke, könnte nach der seit längerem vorbereiteten Werkserweiterung innert weniger Jahre sowohl personell als auch von der Produktionsfläche/Fertigungskapazität her fast eineinhalbfache Dimension von heute aufweisen. Schweitzer: „Zur heutigen Kompetenz – Fertigung mechanischer Komponenten für Bohrhämmer, Fertigung und Montage von Bolzensetzgeräten, Lohnfertigung für externe Auftraggeber – wird Hilti Thüringen künftig jene für die Endmontage von Bohrhämmern und Abbaugeräten sowie für die Endmontage leichter Diamantgeräte hinzu bekommen. All diese Zuständigkeiten wandern von Mauren in den Vorarlberger Walgau, lediglich die Endmontage für schwere Diamantgeräte wird ins Werk Schaan transferiert.“

Der Standort Mauren, so Schweitzer, wird ab 2010 aufgelöst. Was freilich dezidiert nicht bedeute, dass die 169 dort beschäftigten „Hiltianer“ dann verzichtbar werden, im Gegenteil: „Wir hoffen, keinen einzigen von ihnen zu verlieren, wir brauchen ihr langjähriges Knowhow, um unser geplantes Wachstum umsetzen zu können. Allein in Produktion und Logistik macht der zusätzliche Bedarf der nächsten Jahre an den Standorten Schaan, Thüringen und Nendeln (neues Logistikzentrum) 100 Personen aus“, verwies Schweitzer auf die Wahlmöglichkeit der in Mauren frei werdenden Mitarbeiter.

Von ihrem Ausbildungs- und Qualifikationsprofil her, so Schweitzers Schätzung, wären bis zu 130 Kollegen des auslaufenden Standortes Mauren geeignet, in Thüringen neue Aufgaben zu übernehmen. Ob sie davon Gebrauch machen, oder aber lieber nach Schaan oder Nendeln wechseln, hänge von verschiedensten Faktoren ab, nicht zuletzt von der in Liechtenstein doch „gnädigeren“ Besteuerung von Einkommen als in Österreich. Das Wachstum des Standortes Schaan sei im Prinzip durch organische Expansion, durch Übernahme der Endmontage von schweren Diamantgeräten aus Mauren, sowie durch den Ausbau der F+E-Aktivitäten des Konzerns vorgegeben.

Wie am Montag Hilti Thüringen-Chef DI Hartwig Eugster dazu erklärte, erfolgt der Baubeginn für die Werkserweiterung im Mai 2008, Inbetriebnahme ist für April 2009 geplant. Der damit verbundene Zugewinn an Produktionsfläche beträgt 7500 m2, an Lagerflächen ca. 4000 m2. Um künftigen Herausforderungen sowohl qualitativ wie quantitativ gewachsen zu sein, wird die Lehrlingsausbildung kräftig forciert: So will Eugster dann am Standort statt der heute 55 künftig bis zu 80 junge Menschen im Durchschnitt in Ausbildung stehen haben.

Hilti-Konzern

Umsatz: 4,7 Mrd. CHF
Mitarbeiter: 20.000
Präsenz: in mehr als 120 Ländern weltweit
Hilti ist mit seinen Produkten, Systemen und Dienstleistungen weltweit führend in der Befestigungs- und auch in der Abbautechnik tätig.

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