Hieble-Gruber: "Jugendliche spornen sich mittels Online-Challenges an"

Teenager sind kreativ und offen für sozialpolitisches Umdenken.
Zusätzlich motivieren sie sich gegenseitig mit den sogenannten "Challenges" auf den sozialen Plattformen, so Siegrid Hieble-Gruber, Leiterin des Fachbereichs NASA im ifs.
Das seien die positiven Aspekte. Selbstverständlich sei die Zeit für ganz viele Teenager aber auch belastend und herausfordernd.
Direkte Nähe ist essenziell
Gerade Jugendliche treffen die Ausgangsbeschränkungen hart. „Sie befinden sich in einer Entwicklungsphase, in der sie ihre Identität, eigene Werte und Perspektiven entwickeln. Das tun sie mit der Abgrenzung zu ihrer Herkunftsfamilie“, erklärt die Psychotherapeutin.
Im Austausch mit Gleichgesinnten probieren sie sich in den verschiedensten Rollenbildern. Diese Nähe, die so wichtig für die Entwicklung und Entfaltung der eigenen Persönlichkeit ist, hat sich nun in die virtuelle Welt verlagert. „Die Digitalisierung kann die direkte Nähe auf Dauer nicht ersetzen“, räumt Hieble-Gruber ein.
Offen für Tendenzen
Positive Trends, die einen bewussteren Lebensstil und Umgang mit der Natur implizieren, wie zum Beispiel die Konsumreduktion oder der nachhaltige Umweltgedanke, erreichen momentan sehr viel Jugendliche. „Wenn sie imstande sind, diese gesellschaftspolitisch positiven Trends für sich zu nutzen, hilft es Ihnen gut durch die Zeit zu kommen“, schildert Hieble-Gruber die Bedeutung von sinnstiftenden Einstellungen und Tätigkeiten. „Die Sinnerkennung ist wichtig für unser psychisches Wohlergehen und um eine potenziellen Perspektivlosigkeit zu verhindern“, führt sie weiter aus.
Sich gegenseitig motivieren
Sinn sehen Teenager auch in den zahlreichen „Challenges“, die auf den sozialen Plattformen gerade im Trend liegen. Diese Art der gegenseitigen Herausforderungen Gleichgesinnter motiviert die Jugendlichen, gibt ihnen Halt und Struktur, erläutert Hieble-Gruber die positiven Aspekte. Die Jugendlichen würden sich gegenseitig loben und sich Mut machen. So verwandle sich die soziale Distanz mehr und mehr in eine rein physische, die gedanklich leichter zu ertragen ist, so die Expertin.
Chat-Beratung
Nichtsdestotrotz hält Corona für Jugendliche nicht nur neue Chancen bereit. "Nicht jeder Mensch ist aufgrund seiner Persönlichkeitsstruktur und den derzeitigen Herausforderung in der Lage der Situation etwas Positives abzugewinnen." Eltern stehen vor vermehrten Belastungen, Jugendlichen fehlen Antworten auf zahlreiche Fragen und viele benötigen eine intensive Betreuung, so Hieble-Gruber. Stress und Überforderung seien somit natürliche Konsequenzen. Die Chat-Beratung des ifs steht Eltern gleichermaßen wie Jugendlichen zur Verfügung.
(VOL.AT)
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