Prognose für heute Donnerstag
Die brütende Hitze erreicht in Vorarlberg am Donnerstag einen nochmaligen Höhepunkt. In der trockenen und stabilen Luftmasse dominiert laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik ganztags sonniges Hochsommerwetter. Die Höchstwerte werden vereinzelt wahrscheinlich an die 37 Grad herankommen. Am späteren Nachmittag und in den Abendstunden ist im südlichen Bergland von Rätikon über Silvretta zum Arlberg ein Hitzegewitter nicht mehr ausgeschlossen.
Höchstwerte: 31 bis 37 Grad

Der Hitzerekord in Österreich liegt bei...
Der absolute Temperaturrekord für Österreich war am 8. August 2013 mit 40,5 Grad in Bad Deutsch-Altenburg erreicht worden. Weltweit ist eine Ranch im Death Valley in den USA Spitzenreiter. 1913 wurden hier 56,7 Grad gemessen.
Ein Temperaturrekord jagt in Europa den nächsten
Die zweite Hitzewelle innerhalb von zwei Monaten sorgte am Mittwoch in Belgien und den Niederlanden für Temperaturrekorde. In Gilze en Rijen im Süden der Niederland stieg das Thermometer auf 38,8 Grad und brach damit den Rekord von 1944 mit 38,6 Grad. Belgien, wo erstmals die Hitzewarnstufe Rot galt, meldete ebenfalls seine höchste Temperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1833. Laut Chef-Meteorologe David Dehenauw wurden auf dem Militärflugplatz Kleine-Brogel in Flandern 39,9 Grad gemessen, 1,1 Grad mehr als im vergangenen Sommer.
Bis zum Ende der Hitzewelle am Freitag wurde weiter mit Spitzentemperaturen gerechnet. Vorsorglich zogen mehrere Behörden der Stadt Brüssel den Feierabend für ihre Mitarbeiter im Außendienst bis Freitag auf 13.00 Uhr vor.
42 Grad in Frankreich
In Frankreich wurde ebenfalls für weite Teile Hitzewarnung herausgegeben, im Norden des Landes galt ab dem Nachmittag sogar die höchste Stufe. Mehrere Städte hatten bereits am Dienstag Hitzerekorde gemeldet.
Der französische Wetterdienst sagt Temperaturen zwischen 37 und 42 Grad vorher - auch in Paris dürfte dann der bisherige Rekord aus dem Jahr 1947 fallen. In 73 der 96 französischen Departements schränkten die Behörden wegen der Trockenheit den Wasserverbrauch ein.
GB rechnet mit wärmsten Tag seiner Geschichte
Die britische Eisenbahngesellschaft Network Rail ließ wegen der hohen Temperaturen die Geschwindigkeit ihrer Züge drosseln. In London wurden nach Polizeiangaben drei Menschen nach einem Bad in der Themse vermisst. Großbritannien rechnet für Donnerstag mit dem wärmsten Tag seiner Geschichte.
USA: Badewassertemperatur im Potomac
In den USA wurde nach der Hitzewelle vom Wochenende im Potomac-Fluss in der Hauptstadt Washington ein neuer Temperaturrekord gemessen. Das Wasser hatte mit 34 Grad Badewasser-Temperatur, wie die US-Behörde Geological Survey mitteilte.

Bolivien friert
Während Europa unter der Hitze ächzt, kämpft Bolivien derzeit mit extremer Kälte. Für sechs der neun Regionen gab der Wetterdienst Kältewarnungen heraus. In mehreren Regionen fiel zudem der Schulunterricht aus.
Klimaforscher warnen vor mehr und längeren Hitzewellen
Hitzewellen wie momentan wird es nach Ansicht von Klimaforschern künftig häufiger in Deutschland geben. "Ob es immer neue Rekordwerte werden oder wir einfach häufiger an diese Rekordmarken herankommen, ist aber noch ein bisschen unklar", sagte die Direktorin des Climate Service Center Germany in Hamburg, Daniela Jacob, der Deutschen Presse-Agentur. Eine Vorhersage der Entwicklung bei den Spitzenwerten sei schwierig und von Region zu Region unterschiedlich. "Wenn man aber den regionalen Klimamodellen Glauben schenkt, dann können beispielsweise im Oberrheingraben zur Mitte des Jahrhunderts auch Temperaturen bis zu 44, 45 oder 46 Grad kommen."
Hamburg. Ballungszentren seien besonders betroffen. "In den Städten, insbesondere in denen mit dichter Bebauung, wenig Grün und wenig Frischluftschneisen, gibt es den sogenannten Wärmeinseleffekt. Dort müssen sie damit rechnen, dass es noch einmal bis zu vier Grad wärmer sein kann im Tagesmaximum als im Umland", sagte Jacob.
Alles hänge davon ab, ob es gelinge, die weitere Klimaerwärmung zu begrenzen. "Wenn wir weitermachen wie bisher, dann können sich diese Hitzeperioden bis zum Ende des Jahrhunderts auch um den Faktor vier verlängern, es also durchaus zwei, drei Monate um die 25, 30 Grad geben. Das wären bis zu 60 Tage mehr als heute." Gelänge es aber, die globale Erwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, wären es nur wenige Tage mehr. "Dann hätten wir auch am Ende des Jahrhunderts noch ein Klima ungefähr so wie heute: Also schon Hitzewellen, schon ungewöhnlich im Vergleich zu vor 30 oder 40 Jahren, aber dann wäre das Wetter ähnlich wie heute", sagte Jacob.
Der Wandel habe auch Auswirkungen auf das Leben der Menschen. "Bei diesen extremen Hitzeperioden merken sie ja jetzt gerade, dass sie auch an die Grenzen ihrer Gesundheit kommen. 28 oder 30 Grad kann man noch ganz gut aushalten, aber wenn es an die 35 Grad geht, dann wird es eben auch wirklich beschwerlich."
Dies habe nicht nur Einfluss auf das Wohlergehen jedes Einzelnen. "Es wird auch unsere Arbeitswelt betreffen", sagte Jacob und erinnerte daran, wie früher in Südeuropa gearbeitet wurde. "Da hat man am Vormittag gearbeitet, dann hat man eine lange Pause gemacht und dann hat man noch einmal in den kühlen Abendstunden gearbeitet. Es gab also eine an das Klima angepasste Arbeitswelt und Rhythmen, die für den menschlichen Körper gesünder sind." Mit der Globalisierung habe sich das geändert. Nun werde in ganz Europa in der Regel von neun bis fünf Uhr gearbeitet. "Aber ich glaube, solche Regularien müssen wir überdenken." Es gehe darum, jetzt zu handeln, "dass wir die Chancen und Risiken sehen und dass wir uns jetzt auch wirklich im täglichen Leben umstellen und vermeiden wollen, dass es noch schlimmer wird."Notizblock Orte
(APA) (RED)
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