“Wir sehen es als unsere Pflicht, wenn wir Unterlagen von strafrechtlicher Bedeutung zugespielt bekommen, diese auch zu veröffentlichen. Strafrecht geht für mich klar vor Medienrecht und Persönlichkeitsschutz”, sagte der Journalist.
“Ich sehe es prinzipiell als journalistische Aufgabe, wenn man Infos bekommt, die die Öffentlichkeit nicht kennt, diese aufzuzeigen. Wir haben aufgedeckt, was nicht ermittelt worden ist”, so Schmitt weiter. “Hätte man einem Worm vorgeworfen, dass er Lucona aufgedeckt hat?”, fragte er. “Und da waren auch Personen beteiligt.”
Natascha Kampusch sei Opfer und werde immer Opfer bleiben, “was mir auch sehr leid tut”, betonte Schmitt. “Uns war bewusst, dass das eine hochsensible Angelegenheit ist. Wir haben es uns auch nicht leicht gemacht und haben eine Woche lang überlegt. Bei niemand anderem wären wir wahrscheinlich derart sensibel vorgegangen. Andererseits muss man sich auch vor Augen halten, dass Kampusch drei bis vier Interviewserien gemacht hat und bald eine eigene Talkshow haben wird. Wer sich absichtlich in die Öffentlichkeit stellt, muss sich auch bewusst sein, dass es ein großes öffentliches Interesse gibt”, sagte der “Heute”-Chefredakteur.
Ob sich “Heute” vor Klagen fürchte? “Geklagt ist schnell, man muss sie erst einmal gewinnen. Und wir treten gerne den Wahrheitsbeweis an”, sagte Schmitt im Gespräch. “Auch wenn wir verurteilt würden, es steht Strafrecht über Medienrecht und es gibt eine Verantwortung der Medien.”
Hat “Heute” versucht, Natascha Kampusch zu den heiklen Akten zu befragen? “Sie müssen Frau Kampusch fragen, warum sie drei Medienberater vorgeschaltet hat und man jedes Interview mit ihr kaufen muss”, so der Journalist. “Wir haben diese Akten bekommen”, betonte er. “Von Menschen, die an uns herangetreten sind, weil sie in ihrer Arbeit behindert wurden. Weil ihnen die Sache am Herzen liegt. Nicht, weil wir danach verlangt haben”, erklärte Schmitt.
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