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Med Konkret: Auch Herzen können stolpern

Im Zuge des 75. Med Konkret-Vortrags informieren Experten über Ursachen und Therapiemöglichkeiten des Herzstolperns.

Die von den Landeskrankenhäusern und den VN initiierte Gesundheitsplattform Med Konkret hat sich etabliert: Am 28.03. stand bereits die 75. Veranstaltung auf dem Programm. Beim Jubiläumsvortrag drehte sich alles um unseren Lebensmotor, das Herz. Konkret ging es um das Herzstolpern. Primar Alois Süssenbacher, Leiter der Inneren Medizin am LKH Bludenz, sowie DGKP Markus Naier informierten über Ursachen und therapeutische Möglichkeiten.

Beim Herzstolpern handelt es sich meistens um Herzrhythmusstörungen. In seinem Referat erklärte Alois Süssenbacher zum einen die verschiedenen Arten von Herzrhythmusstörungen und wo diese im Herzen entstehen. Erläutert wurden zudem Diagnosemethoden, Untersuchungen und Therapiemöglichkeiten. „Falls überhaupt eine Behandlung notwendig ist“, ergänzt Süssenbacher. Es gibt Herzrhythmusstörungen, die keiner Therapie bedürfen.

Nicht nur ungefährlich
„Jeder Mensch hat eine Art von Rhythmusstörung“, sagt der Mediziner. Bis zu einem gewissen Ausmaß sind diese Extrasystolen, wie es im Fachjargon heißt, normal. Kommt das Herz während des Tages jedoch zu oft aus dem Takt, ist ein Arztbesuch angezeigt. „Die meisten Betroffenen spüren, dass ihr Herz stolpert und sind entsprechend sensibilisiert“, berichtete Süssenbacher. Die gute Botschaft: Die häufigsten Arten von Herzstolpern sind ungefährlich. Es gibt allerdings eine Rhythmusstörung, die nicht nur sehr häufig, sondern auch mit einem hohen Risiko für einen Schlaganfall verbunden ist. Es handelt sich um das Vorhofflimmern. Das Problem: Viele merken davon gar nichts, bis es zu einem Schlaganfall kommt.

Erste Anlaufstelle bei Herzstolpern ist der Hausarzt. Er klärt ab, ob ein akutes Ereignis vorliegt. Als nächster Schritt steht ein 24-Stunden-EKG beim Internisten an. Süssenbacher: „Er kann auch die allermeisten Arten von Herzstolpern therapieren“. Bei speziellen Fragestellungen erfolgt eine Überweisung in eine Spezialambulanz.

Zusammenarbeit
Das LKH Bludenz verfügt über eine kleine kardiologische Ambulanz bzw. eine Sprechstunde, arbeitet bei Bedarf aber eng mit der Rhythmusambulanz im LKH Feldkirch zusammen. „Wir betreuen hauptsächlich Patienten aus dem Bezirk, die der Internist zuweist“, erklärt Alois Süssenbacher, der sich auch in Rhythmologie auskennt. Diplom-Gesundheits- und Krankenpfleger Markus Naier wird aus pflegerischer Sicht berichten und informieren, wie ein Langzeit-EKG funktioniert und ein sogenannter Loop-Rekorder implantiert wird. Dabei handelt es sich um einen kleinen Chip, mit dem zwei bis fünf Jahre lang das EKG aufgezeichnet werden kann.

Med Konkret
Herzstolpern – Ursachen und therapeutische Möglichkeiten
Referenten: Primar Alois Süssenbacher, DGKP Markus Naier, LKH Bludenz
Termin: Dienstag, 28. März 2023, online ab 18 Uhr

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