Die Bilderberg-Konferenzen sind umstritten, denn sie finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Kritiker sprechen daher von einem “elitären Zirkel”, der demokratischen Grundprinzipien entgegenstehe. Die Verschwiegenheit und Absenz von Gesprächsprotokollen soll offenbar einen freien Meinungsaustausch ermöglichen. Es gibt auch weder Resolution noch Beschlüsse, hält auch der Vorsitzende des Bilderberg-Lenkungsrates, der Ex-Chef des französischen Versicherungskonzerns Axa, Henri de Castries, dagegen.
Vier Österreicher dabei
Derzeit stehen 130 Namen von Entscheidungsträgern aus 21 Ländern auf der Gästeliste, darunter US-Senator Lindsey Graham (Republikaner), Ex-US-Außenminister Henry Kissinger, Ex-CIA-Chef David Petraeus, NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, IWF-Direktorin Christine Lagarde, der frühere Weltbank-Direkter Robert Zoellick, der frühere britische Schatzkanzler George Osborne, der ehemalige polnische Außenminister Radoslaw Sikorski, der Schweizer Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (Bundespräsident 2016), der nun für die US-Investmentbank Goldman Sachs tätige Ex-EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso sowie Willem-Alexander, König der Niederlande, und Ömer Koc, Leiter der türkischen Koc Holding.
Die Österreicher, die angekündigt wurden sind:
– der dem Bilderberg Lenkungsrat enghörende Ex-Kulturminister und Ex-Generaldirektor der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB), Rudolf Scholten
– der frühere ORF-Generalintendant und RTL-CEO Gerhard Zeiler, der heute Präsident eines Teils des Time Warner-Konzerns ist und im Vorjahr für die Nachfolge von SPÖ-Kanzler Werner Faymann im Gespräch war
– der aus Tirol stammende Immobilientycoon Rene Benko
– der in Linz geborene Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bank, Paul Achleitner.
Trump, EU und Russland auf der Tagesordnung
Die Themen, die in Chantilly diskutiert werden sollen, reichen laut Ankündigung von einer Bestandsaufnahme der bisherigen Arbeit der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump, der Entwicklung der EU und des transatlantischen Verteidigungsbündnisses über Russland im internationalen Gefüge, China und Nahost bis hin zu Fragen wie “Kann die Globalisierung verlangsamt werden” oder “Warum wächst der Populismus?”.
Die erste Bilderberg-Konferenz fand 1954 im gleichnamigen Hotel in Oosterbeek bei Arnheim in den Niederlanden statt. Seitdem haben sich die Teilnehmer einmal im Jahr an unterschiedlichen Orten getroffen. Dreimal fand die Bilderberg-Konferenz in Österreich statt: 1979 in Baden bei Wien, 1988 und erneut 2015 in Telfs in Tirol.
(APA)
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