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Herren: Jedes Rennen ein kleines Finale

In jedem, der neun sich noch bietenden Rennen im alpinen Ski-Weltcup der Herren der Saison 2008/2009 geht es nicht nur um den Tagessieg, sondern auch um den Gesamtweltcup.

Will der Tiroler Benjamin Raich die Chance auf die große Kristallkugel bis zur Finalwoche in Aare aufrecht halten, muss er am kommenden Wochenende in den Technikbewerben von Kranjska Gora seine Stärke auf dieser Piste ausspielen, auf der er bereits vier Siege gefeiert (zuletzt 2007) und insgesamt zwölf Top-Vier-Ergebnisse eingefahren hat.

Nur wenn der Pitztaler, der 2005/2006 einmal Gesamtsieger war, nach Riesentorlauf (Samstag) und Slalom (Sonntag, Beginnzeiten jeweils 9.00/12.15 Uhr/live ORF1) mit einem Polster zu den Speedbewerben in der nächsten Woche nach Kvitfjell reist (zwei Abfahrten, ein Super-G) und dann mit Einstand zu den vier finalen Rennen nach Aare weiterfährt, darf er sich ernsthafte Hoffnungen machen, gegen den Norweger Aksel Lund Svindal und den Schweizer Didier Cuche, die wohl seine zwei größten Konkurrenten um die Trophäe sein werden, zu bestehen.

Aktuell führt der Kroate Ivica Kostelic (802 Punkte), den nach dem WM-Verzicht immer noch Rückenschmerzen plagen, vor dem zuletzt schwächelnden Franzosen Jean-Baptiste Grange (771) und Raich (769) in der Gesamtwertung. Es folgen Svindal (711), Cuche (647) und die weiteren Schweizer Didier Defago und Carlo Janka (beide 609) sowie der US-Amerikaner Bode Miller (517), der allerdings auch auf die Slowenienreise verzichten und erst in Norwegen wieder mit dabei sein wird und damit als Titelverteidiger aus dem Rennen ist.

Raich, der am Samstag 31 Jahre wird, liegt im Riesentorlauf-Weltcup nur zwölf Zähler vor Cuche – vier Riesentorlaufsiege für den Österreicher auf dem Podkoren nahe der österreichischen Grenze geben im Saisonfinish aber natürlich Mut: “Mit Kranjska Gora verbinde ich viele schöne Erinnerungen und Erfolge, viermal habe ich den Riesentorlauf gewonnen – was gibt es für bessere Voraussetzungen für den Endspurt um die große Kristallkugel”, sagte Raich.

Auf einen Slalomsieg in Kranjska Gora wartet der Gewinner von 33 Weltcupbewerben allerdings noch, doch da kommt die Konkurrenz derzeit mit Weltmeister Manfred Pranger, Reinfried Herbst und Marcel Hirscher vorwiegend aus dem eigenen Lager. Zwar liegen Grange (479) und Kostelic (408) in der Disziplinwertung noch vor dem Duo Herbst (376) und Pranger (349), doch die kleine Kugel ist für Rot-Weiß-Rot noch nicht verloren.

Auch im Riesentorlauf will die ÖSV-Mannschaft den in Sestriere gezeigten Trend fortsetzen, hinter Cuche waren Stephan Görgl, Raich und Romed Baumann auf den Rängen zwei bis vier gelandet, Hirscher war Sechster geworden. Vor allem Baumann, der dem besten Riesentorlauf-Ergebnis seiner Karriere mit dem Triumph in der Super-Kombi den ersten Weltcupsieg folgen ließ, ist heiß auf Wiederholung: “Ich reise mit einem Supergefühl nach Kranjska Gora. Zum einen verleiht ein Weltcupsieg natürlich Flügel, zum anderen taugt mir aber auch der Hang. Ich hoffe auf ein ähnlich gutes Riesentorlauf-Ergebnis wie in Sestriere”, sagte der 23-jährige Hochfilzener.

Muss Raich mit Blick auf den Gesamtweltcup auch ein wenig darauf hoffen, dass ihm die Teamkollegen in den Technikbewerben nicht zu viele Punkte wegnehmen, so ist in den Speed-Disziplinen tatkräftige Schützenhilfe ausdrücklich erwünscht. So geht Hermann Maier als Führender auf die Super-G-Kugel los, in der Abfahrt will Michael Walchhofer seine Leaderrolle nicht mehr abgeben.

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