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Hermès-Erbe blitzt mit Klage vor Gericht ab: Es geht um 12 Milliarden Euro

©People walk past a shop of French luxury fashion brand Hermes in Zurich December 19, 2013. REUTERS/Arnd Wiegmann (SWITZERLAND - Tags: FASHION CITYSCAPE)
Ein milliardenschweres Erbe, ein jahrelanger Rechtsstreit und das Rätsel um verschwundene Aktien: Nicolas Puech, Nachkomme des Hermès-Gründers, sieht sich nach einem Gerichtsurteil in Genf mit leeren Händen konfrontiert.

Ein Gericht in Genf hat die Klagen des Hermès-Erben Nicolas Puech gegen seinen ehemaligen Vermögensverwalter abgewiesen. Das berichtet das Schweizer Newsportal "20 Minuten". Puech beschuldigte seinen ehemaligen Finanzverwalter des Betrugs und des Verlustes eines großen Teils seines Vermögens, konnte jedoch keine Beweise vorlegen.

Es geht um 12 Milliarden Euro

Nicolas Puech, Nachkomme des Hermès-Gründers Thierry Hermès und größter Einzelaktionär des Konzerns, hatte in den 1990er-Jahren die Verwaltung eines Teils seines Vermögens an Jean Doe* übertragen. Puech behauptet, Jean Doe* habe ihm Informationen über die Zukunft der Aktien vorenthalten und ihn somit um einen erheblichen Teil seines Vermögens gebracht. Konkret geht es um rund 5,7 Prozent der Hermès-Gruppe, ein Aktienpaket, das zum aktuellen Preis mehr als zwölf Milliarden Euro wert wäre.

Die Genfer Staatsanwaltschaft und die Berufungskammer für Strafsachen wiesen laut "20 Minuten" alle Klagen ab. Jean Doe*, der jede Verantwortung für den Verlust bestreitet, erwägt nun eine Gegenklage wegen Verleumdung gegen Puech.

Unklare Vorwürfe und keine Beweise

Laut der Schweizer Zeitung "24 Heures" konnte Puech nicht nachweisen, dass Jean Doe* für den Verlust seiner Aktienanteile verantwortlich ist. Die Berufungskammer für Strafsachen bestätigte die Entscheidung der Staatsanwaltschaft und betonte, dass Puechs Vorwürfe unklar und schlecht begründet seien. „Dieser Teil meines Vermögens wurde nie von Dritten verwaltet“, schrieb Puech 2018 an einen französischen Richter. Dennoch bleibt unklar, wo sich die Aktien heute befinden.

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Weitere Schritte ungewiss

Der Schweizer Treuhänder BDO informierte 2020, dass Puech noch Eigentümer von 5,7 Prozent des Kapitals von Hermès sei und 2022 Dividenden in Höhe von 90 Millionen Euro erhalten habe. Seither ist die Beziehung zwischen Puech und Jean Doe* vollständig zerbrochen. Jean Doe* zeigte sich über das Urteil zu seinen Gunsten natürlich erfreut und wolle eine mögliche Anzeige wegen Verleumdung gegen Puech prüfen.

*Name von der Redaktion anonymisiert

(VOL.AT)

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