Hermann Gmeiner, am 23. Juni 1919 in Alberschwende in Vorarlberg als Sohn einer kinderreichen Bauernfamilie geboren, verlor mit nur fünf Jahren seine Mutter. Getroffen von diesem Verlust empfand er “nichts als Leere, dort wo sie gestanden hatte.” Seine ältere Schwester Elsa übernahm die Betreuung der Geschwister. Später sagte Gmeiner, dass ihn der frühe Tod seiner Mutter auf die Gründung von SOS-Kinderdorf vorbereitet hätte.
Im Zweiten Weltkrieg war Hermann Gmeiner Soldat der Deutschen Wehrmacht. Nach Kriegsende holte er die Matura nach und begann ein Medizinstudium. Nebenbei engagierte er sich in der Jugendarbeit. Das Schicksal der Kriegswaisen und entwurzelten Kinder sowie die Zustände in Heimen, Waisenhäusern und sogenannten Erziehungsanstalten rührten an seinen eigenen Kindheitserfahrungen und Kriegserlebnissen. Gmeiners Meinung nach konnten die Einrichtungen den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen nicht gerecht werden. Sie waren anonym und zumeist autoritär geführt, auf Disziplin und Unterordnung ausgerichtet.
SOS-Kinderdorf mit 29 Jahren gegründet
1949 gründete Hermann Gmeiner mit knapp 30 Jahren schließlich den Verein Societas Socialis (SOS), der später in SOS-Kinderdorf umbenannt wurde. Er wollte betreute Einrichtungen mit einem Umfeld schaffen, das dem einer leiblichen Familie möglichst nahe kommt. Eine zentrale Bedeutung hat dabei die SOS-Mutter als konstante Bezugsperson. Im selben Jahr wurde der Grundstein für das erste Familienhaus in Imst gelegt. Am 24. Dezember 1950 zogen die ersten fünf Waisenkinder mit ihrer SOS-Mutter ein.
Im April 1951 wurde es feierlich eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt lebten bereits 45 Kinder im ersten SOS-Kinderdorf. In den 1950er Jahren folgten SOS-Kinderdorf-Vereine und Projekte in Frankreich, Deutschland und Italien. 1960 wurde der Dachverband “SOS-Kinderdorf International” gegründet. In dieser Dekade überschritt SOS-Kinderdorf die Grenzen Europas.
Hermann Gmeiner starb am 26. April 1986 mit 67 Jahren an Krebs. Er wurde auf seinen Wunsch hin nach 37 Jahren im Dienst für benachteiligte Kinder und Jugendliche im SOS-Kinderdorf Imst begraben. Seit damals hat das Präsidentenamt Helmut Kutin inne.
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