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Metaller-Gewerkschaft will 4,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt

Arbeitgeber-Verhandler Collini und Gewerkschafter Dürtscher und Wimmer
Arbeitgeber-Verhandler Collini und Gewerkschafter Dürtscher und Wimmer ©APA
Die KV-Verhandlungen der Metaller haben am Montag mit einer kräftigen Lohn- und Gehaltsforderung der Gewerkschafter an die Metalltechnische Industrie begonnen. Die Produktionsgewerkschaft PRO-GE und die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp) fordern eine Lohnerhöhung von 4,5 Prozent oder mindestens 100 Euro mehr. Die Arbeitgeberseite wies die Forderung als "realitätsfremd" zurück.
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Wenn man sich die Unternehmen ansehe, sei dies "viel zu hoch", sagte der Obmann des WKÖ-Fachverbands Metalltechnische Industrie (FMTI), Christian Knill, nach dem ersten Zusammentreffen mit der Gewerkschaft am Montag in Wien.

Konjunkturabschwächung

Knill verwies auch auf die starke Konjunkturabschwächung. Im Jahr 2018 lag das reale Wirtschaftswachstum bei 2,7 Prozent, heuer wird nur mehr ein Plus von 1,5 Prozent erwartet. Im Vorjahr einigten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf ein Entgelt-Plus beim Metaller-KV von 3,5 Prozent. Damals hatte die Gewerkschaft zuvor ein Plus von 5 Prozent gefordert.

Der WKÖ-Fachverband der Metalltechnischen Industrie hatte im Vorfeld der KV-Verhandlungen die Arbeitnehmervertreter angesichts der Konjunktureintrübung zu "Besonnenheit und Zurückhaltung" aufgerufen. Das von der Gewerkschaft geforderte Recht auf eine 4-Tage-Woche ist für die Arbeitgebervertreter nicht vorstellbar. "Eine einseitige 4-Tage-Woche wird es nicht geben", sagte Knill.

"Gute Voraussetzungen"

"Es gibt wirtschaftlich gute Voraussetzungen", meinte hingegen PRO-GE-Chef Rainer Wimmer, Vorsitzender der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG), nach der Übergabe der Forderungen an die Arbeitgeberseite in der Wirtschaftskammer in Wien. Wimmer rechnet mit langen KV-Verhandlungen. Es werde "nicht so einfach gehen". Im vergangenen Jahr forderte die Gewerkschaft ein Entgelt-Plus von 5 Prozent, man einigte sich mit den Arbeitgebern auf 3,5 Prozent.

Als Verhandlungsbasis für die diesjährigen Metaller-KV-Verhandlungen geht die Gewerkschaft von einer Inflationsrate von 1,8 Prozent für die vergangenen 12 Monate aus. Eine Fixierung wird heute bei der ersten KV-Runde erwartet.

6. Urlaubswoche

Die Arbeitnehmervertreter drängen - wie bei den vergangenen Metaller-KV-Verhandlungen - auch auf Verbesserungen beim Kollektivvertrags-Rahmenrecht. Auf Wunsch der Arbeitnehmer soll eine 4-Tage-Woche möglich werden, sagte der Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp), Karl Dürtscher. Außerdem soll die 6. Urlaubswoche leichter erreichbar werden und Geld- in Zeitansprüche umgewandelt werden können.

(APA)

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