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"Herausforderungen in der Pflege entschlossen angehen"

Bregenz - "Wir wissen um die demografische Entwicklung und um den steigenden Bedarf in Sachen Pflege und Betreuung alter Menschen. Die Herausforderungen gehen wir mit Entschlossenheit an", sagte Landesrätin Greti Schmid am Mittwoch im Landtag.

In einer Anfragebeantwortung gab sie einen Überblick über die vielfältigen Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Pflege- und Betreuungswesens in Vorarlberg. Damit Land und Gemeinden weiterhin die notwendigen Schritte bewältigen können, sind in den kommenden Jahren auch zusätzliche Geldmittel vom Bund nötig, stellte Schmid klar.

Bis zum Jahr 2020 müssen die Hauskrankenpflegevereine mit einem Mehrbedarf um 43 Prozent rechnen, die Mobilen Hilfsdiensten sogar um 100 Prozent. Dazu werden voraussichtlich um die 850 zusätzliche Heimplätze gebraucht. Mit der Gründung des Betreuungspools, der Ausweitung der Aqua-Heimhilfen, der verbesserten Förderung für Hauskrankenpflege und MoHis sowie für 24-Stunden-Betreuung, dem Pflegezuschuss des Landes sowie durch die Verbesserung der sozialversicherungsrechtlichen Situation pflegender Angehöriger sind bereits wichtige Schritte eingeleitet bzw. umgesetzt, so Schmid.

Seit einigen Jahren gibt es zwischen dem Wohnen in der eigenen Wohnung und dem Pflegeheim eine alternative Wohnform, das “Betreute Wohnen”. Diese Wohnform bietet die Möglichkeit, vorallem dem Bedürfnis nach Sicherheit zu entsprechen und trotzdem den Bewohnerinnen und Bewohnern ein Höchstmaß an Selbstbestimmung und Selbständigkeit zu ermöglichen. Alternative Wohnformen wie betreutes Wohnen, die den Bedürfnissen älterer Menschen gerecht werden und individuelle Betreuungsleistungen anbieten, stehen im Mittelpunkt eines Symposiums nächste Woche, welches das Betreuungs- und Pflegenetz gemeinsam mit Land und Gemeindeverband veranstalten wird.

In Ludesch, Egg und Rankweil sind Bauprojekte für zusammen 100 Heimplätze bereits im Gange. Weitere Vorhaben in Dornbirn, Nenzing, Höchst und Feldkirch mit insgesamt 240 Plätzen befinden sich im konkreten Planungsstadium. Die Umsetzung des 6-Punkte-Programmes zur Sicherung der Betreuungs- und Pflegequalität erfolge konsequent und die Implementierung des BESA-Systems, das eine laufende Bedarfs- und Ressourcenerhebung ermöglicht, an allen Vorarlberger Heimen verlaufe planmäßig.

Besonderes Augenmerk gilt der wachsenden Zahl von Demenzerkrankungen, erläuterte Schmid. Mit der “Aktion Demenz” werde im Rahmen einer breiten Initiative in Zusammenarbeit mit den Gemeinden das Ziel verfolgt, Menschen mit Demenz bestmöglich am öffentlichen und gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen.

Derzeit bringen Bund, Land und Gemeinden zusammen über 145 Millionen Euro pro Jahr für Pflege- und Betreuung in Vorarlberg auf. Bei einer prognostizierten Zunahme der Zahl der Pflegebedürftigen um bis zu 51 Prozent bis zum Jahr 2020 müsse mit einem jährlichen finanziellen Mehrbedarf um vier bis sieben Millionen Euro gerechnet werden, sagte Schmid. Ohne Mittel von Seiten des Bundes werden Land und Gemeinden nicht in der Lage sein, diese Herausforderungen zu bewältigen.

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