“Nach wiederholten Arzt- und Krankenhauskontakten aufgrund der unspezifischen Symptome wurde bei einem Mann, der nunmehr als Indexperson gilt, eine akute Hepatitis A (infektiöse Leberentzündung) diagnostiziert. Wegen der späten Diagnose arbeitete der Mann in der Fleischabteilung eines Lebensmittelbetriebes mit kleinen Unterbrechungen bis zum Ausbruch der Krankheit, also auch in den hoch infektiösen 14 Tagen vor der unverkennbaren klinischen Symptomatik.” Wo er die Infektion erworben hat, sei bisher nicht bekannt, wiederholte Kontakte zu Menschen aus Serbien könnten eine Erklärung liefern, so der Salzburger Landessanitätsdirektor Christoph König.
Den zwölf weiteren an Hepatitis A Erkrankten seien entweder enge soziale Kontakte zum erkrankten Verkäufer oder – als einzige Gemeinsamkeit – der Einkauf im Sparmarkt in Salzburg, Paracelsusstraße 26, gemein. Dieser Supermarkt, der die Waren von Spar bezieht, werde als eigener Betrieb von einem selbstständigen Kaufmann geführt. Eine Überprüfung des Marktamtes der Stadt Salzburg ergab an Ort und Stelle einen zeitgemäßen Stand der Lebensmittelhygiene und keinen Hinweis auf eine nicht sorgfältige Betriebsführung. Nach der Sperre der Lebensmittelabteilung gestern, Mittwoch, Nachmittag bis zum Vorliegen der Untersuchungsergebnisse aller Angestellten werde darüber entschieden, ob der Betrieb wieder geöffnet werden kann.
Die bisherige Ausbreitung der Hepatitis A unter den Kontaktpersonen und Kunden des Lebensmittelmarktes macht zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung folgende Informationen erforderlich: Die Hepatitis A, eine virale Leberentzündung, ist eine hoch ansteckende Krankheit, die durch persönlichen Kontakt (Kontakt- oder Schmierinfektion) oder über Lebensmittel (kontaminiertes Wasser, verunreinigte Gebrauchsgegenstände, besonders häufig auch über Muscheln und Austern oder mit Fäkalien gedüngtes Gemüse und Salate) übertragen wird, erläuterte der Landessanitätsdirektor. Für einen lebensmittelbedingten Ausbruch bestehen im konkreten Fall keine Anhaltspunkte.
Die Inkubationszeit vor Ausbruch der Symptome beträgt zwischen 14 und 60 Tagen, zumeist circa ein Monat. Besonders bei Kindern verläuft die Infektion häufig ohne erkennbare Symptome, die unspezifischen gastrointestinalen Symptome wie Magenschmerzen und Krankheitsgefühl können leicht übersehen werden. Nach der Inkubationszeit stellen sich Fieber, Bauchschmerzen, Juckreiz, Gelenks- und Gliederschmerzen und in vielen Fällen eine Gelbfärbung der Skleren (das Weiße der Augen) und der Haut ein sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl, das Wochen bis Monate anhalten kann. In der Phase der akuten Erkrankung liegen eine Lebervergrößerung und häufig auch eine Milzvergrößerung vor. Die Hepatitis A kann beim Erwachsenen auch dramatisch verlaufen und vor allem bei Vorgeschädigten in einem von 1.000 Fällen zum Tode führen. Die Hepatitis A neigt nicht zum Chronischwerden, sondern heilt im Allgemeinen folgenlos aus.
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