Man rechne bei der geschlossenen Veranstaltung mit rund 1.800 Teilnehmer mit 400 bis 500 Motorrädern. Über die Zahl der eingesetzten Polizisten wollte man aus taktischen Gründen keine genauen Angaben machen, Urlaubssperre gebe es wegen des Ereignisses aber nicht.
Man erwarte keine Probleme, aber auf drei Szenarien habe man sich laut Einsatzleiter Karl Lassnig und Sicherheitsdirektor Josef Klamminger vorbereitet. Im ersten Fall könnte es Probleme bei der Anreise der Hells Angels, z. B. bei Pausen auf Autobahnraststätten. Ein weiteres mögliches Problemfeld seien Ausfahrten von kleineren Gruppen der “Höllenengel”, z. B. in die Südsteiermark. Beim dritten Szenario gehe man von Auseinandersetzungen aus, die von rivalisierenden Gruppen angezettelt werden könnten. Am Gelände rund um den Schwarzlsee – Zutritt ist nur den Rockern und geladenen Gästen erlaubt – selbst haben die Hells Angels ihren eigenen Ordnerdienst eingesetzt.
Polizeiliche Vorbereitungen auf Treffen der Hells Angels
In die monatelangen Vorbereitungen seien auch Polizeikräfte aus dem benachbarten Slowenien, aber auch aus u.a. Deutschland oder Luxemburg mit einbezogen gewesen. Am Einsatz beteiligt sind neben Beamten der Polizeiinspektion vor allem jene der Einsatzeinheit (EE) Steiermark und Diensthundeführer. “Die Lärmbelästigung wird sich in Grenzen halten”, schätzte Lassnig, nicht lauter als bei einer normalen Party. Allerdings dürfte es bei der Veranstaltung nicht nur um Musik, Maschinen und geselliges Beisammensein gehen: Erst in der Vorwoche war die deutsche Polizei mit über tausend Beamten in Schleswig-Holstein gegen den lokalen Ableger der Rocker vorgegangen – immer wieder werden in Deutschland einzelne Mitglieder der Hells Angels oder ganze Gruppen mit der organisierten Kriminalität, Stichwort Drogen, Waffen und Prostitution, in Verbindung gebracht.
Die Polizei werde eher zurückhaltend agieren, hieß es. Nach internationalen Gepflogenheiten von Sicherheitskräften dürfte das Treffen der Hells Angels allerdings intensiv beobachtet und dokumentiert werden. Die Frage nach einem Verbot der Veranstaltung habe sich nicht gestellt, so der Bezirkhauptmann von Graz Umgebung, Burkhard Thierrichter, denn der Club sei ein eingetragener Verein. (APA)
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