Gemeinsam mit zehn weiteren Frauen aus dem ganzen Land absolvierte die vierfache Mutter über 16 Wochen hinweg einen Kurs und ließ sich dabei im Rahmen eines Umschulungsprojektes von Aqua Mühle und der Götzner Kathi Lampert Schule in Frastanz zur Heimhilfe ausbilden. Finanziert vom Arbeitsmarktservice (AMS) erhalten über die im Frühjahr 2006 aus der Taufe gehobenen Aktion arbeitssuchende Frauen nach einer entsprechenden Ausbildung eine neue Chance in einem zukunftsträchtigen Berufsfeld.
Heute Festakt mit Zertifikaten
Knapp 90 Frauen und ein Mann haben sich seither in Frastanz zur Heimhilfe schulen lassen. Am heutigen Dienstag erhalten wiederum elf Frauen im Rahmen eines Festaktes in Frastanz ihre Zertifikate. Und gelten damit beispielsweise für die Mobilen Hilfsdienste (Mohi) des Landes sowie Sozialzentren oder andere Betreuungseinrichtungen als willkommene und qualifizierte MitarbeiterInnen. Ich habe von meiner AMS-Beraterin von dieser Umschulungsmöglichkeit für Frauen über 45 gehört, erzählt Angelika Bischof, die heute ebenso ihr Zertifikat erhält. Dass ihr die Arbeit und der Umgang mit betagten Mitmenschen besonders liegt, sei ihr bereits bei der Pflege ihrer Mutter bewusst geworden, erinnert sich die gelernte Einzelhandelskauffrau, die gerne in ihrem gepflegten Garten oder auch beim Wandern neue Kraft tankt.
Mit 50 die Schulbank drücken
Die Ausbildungswochen in Frastanz habe sie als in jeder Beziehung als persönlich bereichernd empfunden, spart die Bezauerin nicht mit Lob an die Initiatoren des Qualifizierungsmodells. Und darüber hinaus war es ein spannendes Erlebnis, mit 50 noch einmal die Schulbank drücken zu können.
Persönliche Grenzen ausloten
Und darüber hinaus hätte sie einerseits ihre persönlichen Grenzen finden und zugleich ungeahnte Fähigkeiten bei sich selbst entdecken und entwickeln können, freut sich Bischof über die gewonnenen Erfahrungswerte. Einst als Pilotprojekt ins Leben gerufen, hat sich die sogenannte Aqua-Heimhilfe inzwischen zu einem wichtigen und für viele unverzichtbaren Bestandteil des Pflege- und Betreuungsnetzes in Vorarlberg entwickelt. Speziell dort, wo zeitintensive Betreuung Betagter von mehr als drei Stunden täglich erforderlich ist, wird die Heimhilfe oft gerufen.
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