Heinzle: „Brauchen dringend mehr Vertragsärzte!“
Christoph Hackspiel, Präsident der Kinderliga, schlug erst vor Tagen Alarm: In Wien etwa haben nur noch 42 Prozent der Kinderärzte einen Kassenvertrag. Vorarlberg erfüllt als einziges Bundesland mit den Kinderärztezentren in Feldkirch und Dornbirn zwar den Strukturplan der ÖGK, aber Hackspiel warnt: „Der Strukturplan hinkt dem Bedarf hinterher.“ Mit Pensionierungen und Überlastung der Praxen sieht er schwere Zeiten auf uns zukommen. Zumal Kinder immer mehr Aufmerksamkeit brauchen. „Die psychischen Probleme nehmen bei Kindern zu, Eltern sind immer öfter überfordert.“
Alle Versicherten haben in Österreich ein Recht auf medizinische Behandlung, unabhängig von Alter, Einkommen, gesellschaftlicher Stellung usw.. Laut AK-Präsident Bernhard Heinzle bedroht aber die steigende Zahl an Wahlärzten bei gleichzeitig sinkendem Interesse an Kassenverträgen die für alle leistbare ärztliche Versorgung im niedergelassenen Bereich.
Spitäler unter Druck
Auch Gerald Fleisch, Geschäftsführer der Landeskrankenhaus Betriebsgesellschaft, bedauert, dass es zwar viele gute, willige, niedergelassene Ärzte gibt, viele aber „nicht versorgungswirksam werden“. Das bringt die Spitäler in Zugzwang: „Der Patient hat draußen mit dem Anrufbeantworter Kontakt und geht dann halt ins Spital.“ Deshalb plädiert auch Fleisch dafür, dass Ärzte, die auf Staatskosten studiert haben, eine gewisse Zeit an Wochenenden und in Nachtdiensten zur Verfügung stellen. Für die Ärztinnen und Ärzte am Krankenhaus zähle das schon zum Berufsalltag.
AK-Präsident Heinzle fordert die Wahlärzt:innen auf, sich für Vertragsarztstellen zu bewerben und betont die Möglichkeit von Vertragsarzt-Praxisgemeinschaften. Die AK hat einen digitalen Pool ins Spiel gebracht, der die Vertretungen für Vertragsärzt:innen, etwa während einer Karenz, organisiert oder den Betrieb in aktuell nicht besetzten Vertragsarztstellen sicherstellen könnte.
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