Ausstellung zu Konrad Honold (1918-2007) in Weingarten eröffnet.
Ja, darf er denn das? Der aus dem Schwabenland stammende Konrad Honold hatte den Montafonern nicht nur eine attraktive Frau weggenommen (in raueren Zeiten hätte man ihn wohl die Prügelstrafe angedroht) und später bemächtigte er sich auch noch rasch ihrer Heimat. Als Kunstmaler und Restaurator erreichte er jeden Winkel des Tales. Durch die intensive Beschäftigung mit der Kulturgeschichte seiner neuen Heimat drang er auch immer wieder in jeden Winkel der Montafoner Vergangenheit vor. Seine Bilder zeigen in expressiven Farbkompositionen die Oberflächen des Montafons. Sie zeigen eine zum Teil vergangene Welt, die heute vorwiegend noch in touristischen Prospekten Platz findet. Aber Konrad Honold gab sich damit nicht zufrieden: Die detaillierte Auseinandersetzung mit der Geschichte führte zu vielen Texten , die in Fachorganen publiziert wurden, und sie führten vor allem zur Gestaltung zahlreicher Bilder im öffentlichen Raum sowie zu rund 30 Gemeindewappen mit sinnfälligen Inhalten zu den jeweiligen Ortsgeschichten. In den 70er Jahren stand der aus Weingarten gebürtige Honold dem Montafoner Heimatschutzverein vor, gleichsam ein “Ritterschlag” für einen “Zugerasten”. Ihm verdankt der Verein den Standort des Heimatmuseums am Kirchplatz in Schruns – übrigens gegen den Widerstand der damaligen Schrunser Gemeindepolitik, welche dem Museum nur ein Zimmerchen im Haus des Gastes überlassen wollten. Konrad Honold ist nun an den Ort seiner Geburt zurückgekehrt. Eine umfangreiche Werkschau mit vielen Montafoner Motiven ist kürzlich im Stadtmuseum “Im Schlössle” in Weingarten eröffnet worden, die noch bis 17. Oktober zu sehen ist. (ar)
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