Vor allem dann, wenn Dompfarrer Rudi Bischof (65) zu Beginn der Kindermette um 17 Uhr das Jesukind an den Kindern vorbei in die Krippe des Doms bettet, beginnen deren Augen zu leuchten. Dieses Strahlen und diese Freude ist jedes Mal aufs Neue faszinierend, lächelt Bischof. Das Wiederkehrende besitzt für ihn als Geistlicher im Hinblick auf das Weihnachtsfest ohnehin große Bedeutung.
Dompfarrer als Koch
Die Zeit zwischen der Kinder- und der Abendmette um 22.30 Uhr verbringt der Dompfarrer in den altehrwürdigen Gemäuern des Pfarrhofs. Ich koche mir etwas Feines und horche dabei die Weihnachtsansprachen im Radio, macht Bischof kein Geheimnis daraus, dass er auch an diesem Abend Selbstversorger ist.
Nächtlicher Spaziergang
Und nach dem Abendmahl steht für ihn die Besinnung im Mittelpunkt. Dann kommt in mir diese herrliche und geliebte Stille auf und ich gehe im Kopf ein letztes Mal die Predigt durch, erzählt der Dompfarrer. Ab 22 Uhr stimme er sich mit einem Spaziergang durch die Feldkircher Innenstadt auf die bevorstehende Messfeier im Dom ein. Dabei wünsche ich den Menschen hinter den hell erleuchteten Fenstern alles Gute zum Weihnachtsfest.
Friedvolles Miteinander
Der Heilige Abend besitzt für Bischof seit jeher einen ganz besonderen Glanz. In dieser Nacht sieht man mehr das Licht als die Dunkelheit Es handelt sich um einen erfüllten Abend. Dies könne man auch im Verhalten der Menschen deutlich spüren. Die Leute haben Sehnsucht nach einem friedlichen Miteinander. Auch im Hinblick auf seine Predigt bei der Mette, die von deutenden und nicht mahnenden Worten geprägt ist, lässt sich Bischof von der Stimmung inspirieren. Ich lasse mich von ihr tragen und schöpfe Worte für meine Predigt.
ZUR PERSON
Rudolf Bischof
Beruf: Dompfarrer
Geboren: 12. Juni 1942
Werdegang: Volksschule Bezau, Bundesgymnasium Bregenz, Theologiestudium in Innsbruck, seelsorgerische Tätigkeiten als Kaplan und Geistlicher in verschiedenen Pfarreien des Landes, seit 1996 Dompfarrer in Feldkirch.
Lieblingsspeise: Kässpätzle
Hobbys: Literatur und Kunst