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Heftige Turbulenzen über Süddeutschland: Ryanair-Flug muss in Memmingen Sicherheitslandung einlegen

Ryanair-Notlandung in Memmingen nach Unwetter (APA/AFP/ED JONES)
Ryanair-Notlandung in Memmingen nach Unwetter (APA/AFP/ED JONES)
Ein Ryanair-Flug von Berlin nach Mailand geriet am Mittwochabend über Süddeutschland in eine massive Gewitterzelle und musste daraufhin eine ungeplante Sicherheitslandung am Flughafen Memmingen durchführen. Die Boeing 737-800 mit 179 Passagieren und sechs Crew-Mitgliedern wurde von extremen Turbulenzen erfasst – insgesamt neun Menschen, darunter ein Kleinkind, wurden verletzt.

Dramatische Szenen an Bord

Während des Flugs über Süddeutschland, etwa auf Höhe von Ulm, kam es gegen 20:25 Uhr zu plötzlichen und heftigen Turbulenzen. Augenzeugen berichten, dass mehrere Passagiere regelrecht aus ihren Sitzen gehoben und gegen die Kabinendecke oder Gepäckfächer geschleudert wurden. Trotz angeschnallter Passagiere brach an Bord Panik aus. Besonders betroffen war eine Mutter, die mit ihrem zweijährigen Kind auf der Toilette war: Sie erlitt eine Kopfplatzwunde, das Kind zog sich Prellungen zu. Eine weitere Passagierin klagte über Rückenschmerzen. Drei Verletzte mussten zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden, die übrigen wurden vor Ort medizinisch versorgt.

Schnelle Reaktion der Crew und sichere Landung

Der Kapitän entschied sich umgehend für eine Sicherheitslandung und forderte medizinische Unterstützung am Boden an. Ursprünglich war eine Landung in München geplant, doch die Wetterlage ließ dies nicht zu. Um 20:44 Uhr setzte die Maschine sicher in Memmingen auf. Die unverletzten Passagiere und die Crew zeigten sich nach der Landung deutlich erleichtert, doch der Schock über die dramatischen Minuten in der Luft saß tief.

Weiterreise und Statement der Airline

Da das Luftamt Südbayern einen Weiterflug der beschädigten Maschine nicht genehmigte, organisierte Ryanair Busse und einen Ersatzflug für die Weiterreise der Passagiere nach Mailand. Die Airline bestätigte den Vorfall und betonte, dass die Crew alle vorgeschriebenen Sicherheitsprozeduren eingehalten habe. Die Turbulenzen seien durch eine unerwartet schwere Gewitterzelle auf der Flugroute ausgelöst worden.

Hintergrund: Unwetterlage in Süddeutschland

Das Unwetter in Süddeutschland sorgte nicht nur in der Luft, sondern auch am Boden für zahlreiche Schäden. In Ulm wurden mehrere Häuser durch eine mögliche Windhose oder einen Tornado unbewohnbar gemacht. Der Deutsche Wetterdienst hatte für die Region die höchste Warnstufe ausgerufen und vor extremen Wetterbedingungen mit orkanartigen Böen, Starkregen und Hagel gewarnt.

Fazit: Sicherheit steht an erster Stelle

Der Vorfall verdeutlicht, wie schnell sich Wetterextreme auf den Flugverkehr auswirken können. Dank der schnellen Reaktion der Crew und der professionellen Abwicklung am Flughafen Memmingen konnten schwerere Folgen verhindert werden. Die betroffenen Passagiere wurden umfassend betreut, und die Weiterreise nach Mailand wurde umgehend organisiert.

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