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Head-Olympia-Siege könnten Umsätze heuer pushen

Kennelbach -   Der heimische Sportartikelhersteller Head mit Sitz in Kennelbach hat heuer im Alpin-Skibereich die meisten Medaillen bei der Olympiade in Vancouver abgeräumt und dabei auch Gewinne geschrieben.
Dem Skierzeuger kommen diese Erfolge zupass, denn 2009 brach der Skiabsatz noch um 9 Prozent ein. “Bei den Bestellungen des Handels für die kommende Saison 2010/11 liegen wir derzeit gegenüber dem Vorjahresstichtag um 6,3 Prozent im Plus – trotz der insgesamt schwierigen Rahmenbedingungen”, ist Head-Österreich-Chef Bob Koch für 2010 optimistisch.

Den Markt beleben wird seiner Einschätzung nach eine technologische Innovation, an der Head bereits zwei Jahre lang arbeitet und die sie diese Woche auf der Sportfachmesse ÖSFA in Salzburg und im Februar in München (ispo) vorgestellt hat. Mit der jüngsten Entwicklung kann man – so der Hersteller – dank des kinetischen Energierückgewinnungssystems “leichter, runder, besser und kraftschonender” um die Kurve carven. Im Rennsportbereich wird die neue Head-Technologie bereits eingesetzt.

2009 wedelte die Head-Gruppe bereits aus den Verlusten, jetzt sollte es weiter aufwärtsgehen. Im Vorjahr gingen die Umsätze im Wintersportbereich den vorläufigen Zahlen zufolge mit einem Minus von 3,9 Prozent noch deutlicher zurück als im Gesamtkonzern (-2,1 Prozent auf 319 Mio. Euro), besonders der Skiabsatz hatte gelitten. Nicht wesentlich besser lief es mit dem Verkauf der Skischuhe (-6 Prozent) und der Bindungen (-5 Prozent). Dennoch erzielte das Unternehmen unter dem Strich einen Nettogewinn von 22,3 Mio. Euro – nach einem Verlust von 9,7 Mio. Euro im Jahr davor. Das bereinigte Betriebsergebnis verbesserte sich von 0,9 auf 12 Mio. Euro. Die endgültige Bilanz liegt am 20. April vor.

“Der Winter 2009/10 war ganz generell gesprochen weltweit eine recht ansprechende Saison – wir gehen schon davon aus, dass wir einen positiven Drive haben und die kommende Saison eine nicht allzu schlechte sein wird”, umriss der Finanzchef der Head-Gruppe, Günter Hagspiel, heute, Freitag, im Gespräch mit der APA seine Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr. Gleichzeitig rechnet Head den Angaben zufolge aber nicht damit, dass sich der Wintersportmarkt steil nach oben bewegt. “Bis Ende Mai werden wir wissen, wie das gesamte Jahr sein wird.” Dann liegt der Löwenanteil der Vorbestellungen des Sportfachhandels für die kommende Saison vor.

Die Finanzsituation der Sportartikel-Gruppe entspannte sich bereits im Vorjahr spürbar: Die Nettoverschuldung konnte deutlich zurückgefahren werden – von 136 Mio. Euro (per Ende 2008) auf 71 Mio. Euro. “Die Verschuldung hat sich durch den Bond-Exchange im vergangenen Sommer materiell verbessert – um 42 Mio. Euro”, sagte der CFO zur APA.

Allerdings habe sich auch der operative Cash-Flow um mehr als 30 Mio. Euro wesentlich verbessert – und damit auch die Liquidität. Der Cash-Flow erreichte 2009 plus 29 Mio. Euro – nach minus 5 Mio. Euro im Jahr davor. Zurückzuführen ist dies laut Hagspiel vor allem auf das gute operative Ergebnis, den Lagerabbau, verbesserte Forderungseintreibungen und geringere Investitionen.

Bei den Olympischen Spielen ließ Head heuer seine Mitbewerber – den bisher unangefochtenen Marktführer Atomic und den Kopf-an-Kopf-Konkurrenten Fischer – bei den Alpinski-Bewerben weit hinter sich. “In diesem Segment haben wir den Medaillen-Spiegel gewonnen – ein Riesenerfolg, mit dem wir gar nicht gerechnet haben”, räumte Koch ein. Mit vier goldenen, einer silbernen und sechs bronzenen Medaillen lag Head vor Atomic (7 Medaillen) und der italienischen Nordica-Gruppe (4). “Die Herrn des heimischen Skiteams haben aber leider nichts gerissen, wie wir wissen”, so der Head-Österreich-Chef.

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