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Head: Aktuelle Sorgen gebannt

Kennelbach - Hörbares Aufatmen bei Head. Nicht nur der für geschäftszyklusbedingte Vorfinanzierungen dringend benötigte Betriebsmittelkredit in Höhe von 10 Millionen Euro von Erste Group und Bank Austria ist seit Freitag auf Schiene, auch der Umtausch der ursprünglichen 135 Millionen Euro-Anleihe in eine neue, besicherte Schuldverschreibung konnte im Rahmen eines Bond-Exchange im Sinne von Head vollzogen werden.
10-Millionen-Kredit gewährt
Plan B für Head nötig?

„Damit haben sich die langfristigen Head-Schulden auf rund 72 Mill. Euro reduziert. Dies, nachdem Head vom ursprünglichen Bond in Höhe von 135 Mill. Euro schon vor Jahren 21 Mill. Euro zurückgekauft hatte, und nachdem letzte Woche rund 75 Prozent der Bond-Holders der verbliebenen 114 Mill. Euro einer De-facto-Schuldenhalbierung zugestimmt haben. Selbstverständlich wollen wir in der Laufzeit (bis 2014) von den Verbindlichkeiten von 72 Mill. Euro so viel wie möglich mit selbst verdientem Geld tilgen, doch hängt unsere Branche nicht nur von selbst steuerbaren Leistungen ab, wie nachhaltig dies gelingt“, verwies Finanz-Vorstand Günter Hagspiel gestern auf „VN“-Anfrage auf witterungs- und krisenbedingte Markteinbrüche seit 2006, gegen die ein Wintersport-Ausrüster wie Head nicht wirklich viel ausrichten kann.

Freitag Zwischenbilanz

Der Ehrgeiz, nach Laufzeit­ende 2014 zumindest den Löwenanteil der 72 Mill. Euro abgestottert zu haben, ergebe sich schon daraus, dass es sich auch mit Investoren einer anschließend vielleicht noch nötigen Refinanzierung umso leichter redet, je beeindruckender man dem sich heute auftürmenden Schuldenberg zu Leibe rückte. Ob Head-Mehrheitseigner Johan Eliasch, wie zuletzt kolportiert, auch selbst weitere Millionen flüssig machen musste, ehe die Hausbanken grünes Licht für die neuerliche Kreditlinie gaben, will Hagspiel erst im Lauf dieser Woche kommentieren – spätestens am Freitag, wenn das Halbjahres-Ergebnis von Head präsentiert wird. Ist Head mit den zwei beschriebenen Weichenstellungen „aus dem Schneider“? Hagspiel: „Unsere Sorgen für die nahe Zukunft sind damit gebannt. Die fernere Zukunft wird umso sorgenfreier sein, je normaler die Märkte hoffentlich wieder möglichst bald performen.“ Darauf hofft auch Klaus Hotter, Division Manager für das Head-Wintersportgeschäft.

Letzte Gewinne 2006

„Das letzte vernünftige Jahr war 2006, da erzielten wir auch entsprechende Gewinne. Seit 2007 jedoch ist der Wintersportmarkt am Schrumpfen, 25 Prozent allein in besagtem Jahr, und auch heuer spüren wir vor allem in Nordamerika / Kanada die Krise massiv. Allein die dort eingebrochene Nachfrage ist verantwortlich, dass Head heuer nur noch an die 440.000 Paar Ski erzeugen wird, noch 2008 waren es 480.000“, berichtet Hotter im Übrigen von „business as usual“ in Kennelbach.

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