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HC Rankweil verzichtet auf einen Aufstieg

Für HC Rankweil Macher Günther W. Amann kommt ein Aufstieg in die Ostschweizer 2. Liga noch zu früh.
Für HC Rankweil Macher Günther W. Amann kommt ein Aufstieg in die Ostschweizer 2. Liga noch zu früh. ©VOL.AT/Luggi Knobel/Hofmeister
Rankweil. Der HC Samina Rankweil lehnt ein Angebot des Schweizer Eishockeyverband am grünen Tisch in die 2. Ostschweizer Liga aufzusteigen ab. Im Interview nimmt HCR-„Macher“ Günther W. Amann zum Verzicht Stellung und stellte sich zum Saisonabschluss weiteren Fragen.
HC Rankweil verzichten auf einen Aufstieg

Warum verzichtet der HC Samina Rankweil trotz Angebot des Schweizer Verbandes auf einen Aufstieg?

GÜNTHER W. AMANN: Ja, zum Ende der Meisterschaft hat es das Angebot des Schweizer Eishockeyverband gegeben am grünen Tisch aufzusteigen. Der Grund war, dass der Zweitplatzierte EHC Winterthur auf einen Aufstieg in die 2. Ostschweizer Liga verzichtet hat. Obwohl Rankweil zwischenzeitlich ein schlagkräftiges Team hat, ist es für einen Aufstieg in die 2. Liga noch zu früh. Dort ist die Luft natürlich noch dünner als in der 3. Liga und man würde einen größeren Kader benötigen. Zwei Spiele in der Woche mit langen Auswärtsfahrten ins Tessin sind weitere Strapazen, die derzeit noch nicht ein Thema sind. Das nächste Ziel von Rankweil ist es daher, in der 3. Liga Schweizer Meister zu werden. Dann sieht man weiter.

Wie fällt das Resümee als Aufsteiger in der 3. Ostschweizer Liga aus?

GÜNTHER W. AMANN: Grundsätzlich ist die Entwicklung des HC Rankweil sehr erfreulich und auch für Außenstehende respektabel. Von den Nachwchs-Aktivitäten über die Erfolge des Damenteams, dem Wiederaufbau einer zweiten Kampfmannschaft der Herren bis hin zur Einser-Garnitur. Als überlegener Meister der 4. Liga war das Premierenjahr in der 3. Liga eine tolle Erfahrung. Diese Leistungsstufe ist rundherum bestens organisiert und wir fühlen uns im Schweizer Eishockeyverband sehr wohl. Nach einigen Startschwierigkeiten sind wir zum Saisonende immer besser in Fahr gekommen. Obmann und Kapitän Philipp Amann hat mit Spielertrainer Michal Kopas das Team weiter verstärkt und es macht allen Beteiligten so richtig Spaß.

Kosteten die Probleme abseits der Eisfläche und der schwache Saisonstart sogar den Meistertitel?

GÜNTHER W. AMANN: Ja, die nicht sehr sinnvollen Aktionen der Verbände, den HC Rankweil trotz Aufstieg nicht länger in der Schweiz spielen zu lassen, haben natürlich alle Nerven gekostet. Schlussendlich hat es dann noch eine vernünftige Lösung gegeben und der Schweizer Verband hat uns die Stange gehalten. Dafür gebührt den Verantwortlichen in der Schweiz großer Respekt. Die Schweizer Teams starten mit ihrem Training im August, in Rankweil ist man bis November auf fremdes Eis angewiesen. Nach dem zusätzlichen Ausfall der Vorarlberghalle war es für Rankweil sehr schwierig zum Saisonstart irgendwo Trainings- Eiszeiten zu bekommen. Im Nachhinein gesehen wäre natürlich sportlich mehr möglich gewesen als der dritte Tabellenplatz. Aber das Ziel war ein Podestplatz und den hat das Team bravourös erreicht.

HC Rankweil ist dennoch in den Spezialwertungen ganz oben, macht sie das stolz?

GÜNTHER W. AMANN: Das zeigt eigentlich die Stärke der ersten Mannschaft eindrücklich auf. Wer hätte gedacht, dass wir dies Liga so aufmischen, den besten Torschützen und Assist-Scorer wiederum stellen und zur Abrundung mit 127 Toren die Torfabrik sind. Dass Jonny Hehle und Michal Kopas zwei exzellente Eishockeyspieler sind, weiß man nicht erst seit gestern. Es gebührt der gesamten Mannschaft viel Applaus für die herausragende Leistung und die Spitzenpositionen in der Statistik.

Was soll sich in der kommenden Saison ändern?

GÜNTHER W. AMANN: Der Verein will sich insgesamt nochmals weiterentwickeln und für die Einser Garnitur noch einige gute Spieler ins Team holen. Das Fundament beim HC Rankweil ist jedenfalls sehr gut, die Infrastruktur in Rankweil für Eishockey nicht unbedingt ein Idealfall. Aber wir müssen es nehmen wie es ist. Die Vorbereitung auf die nächste Saison wird sicherlich besser organisierbar sein. Einmal über die Eishalle in Widnau und über unseren Kooperationspartner FBI VEU Feldkirch in der Vorarlberghalle. Die Zusammenarbeit soll auch in Sachen Eisbenutzung optimiert werden, denn im Moment hat Feldkirch mehr Eiszeit in Rankweil als umgekehrt.

Werden die Heimspiele in Rankweil oder in  Feldkirch ausgetragen?

GÜNTHER W. AMANN: Dass der HC Rankweil eine Heimmacht ist, hat das Team in dieser Saison eindrücklich bewiesen. Es ist keiner Schweizer Mannschaft nur annähernd gelungen, Rankweil auf der Gastra zu fordern oder zu schlagen. Auch das Wetter hat in der abgelaufenen Saison meistens gepasst. So wird es weiterhin die Spiele auf der Gastra geben. In der nächsten Saison können wir wieder so planen, dass wir die Auswärtsspiele Anfang Saison machen, wenn wir noch kein Eis zur Verfügung haben. Das ist aber nicht unbedingt ein Vorteil und ob die Vorarlberghalle für das eine oder andere Spiel in Frage kommt, wird man sehen.

Gibt es Verstärkungen in Form von Legionären?

GÜNTHER W. AMANN: Im Moment ist das nicht wirklich ein Thema. Was wir sicher brauchen ist eine Verstärkung unseres Goalie-Teams. Die Verantwortlichen des HC Rankweil sind da schon in Gesprächen. Sollte man auf dem heimischen Markt nicht erfolgreich sein, dann kann man über eine Legionärs-Lösung nachdenken.

Kurz zum Nachwuchs. Was sind hier die nächsten Schritte?

GÜNTHER W. AMANN: Da hat sich in dieser Saison sehr viel Positives getan. Knapp zwanzig Kinder zwischen 6 und 10 Jahren sind neu integriert. Zudem weitere Hobby-Eishockeyspieler aus Rankweil die jede Woche einmal mit Michal Kopas auf dem Eis stehen. Jetzt gilt es die richtige Strategie für die Zukunft im Nachwuchsbereich zu finden. Es gibt einige Optionen, da spielt natürlich auch die Infrastruktur eine zentrale Rolle. In Rankweil gibt es bekanntlich nur vier Monate Eis. In den letzten Jahren wurde etwas Tolles aufgebaut, das über die Grenzen hinaus Beachtung und Respekt verdient. Jetzt gilt es dran zu bleiben, dann braucht man sich für die Zukunft keine Sorgen zu machen.

Ostschweizer 3. Liga, Gruppe 3

Tabelle: 1. Kreuzlingen 52/20; 2. Winterthur 48/20; 3. HC Samina Rankweil 41/20 127:72 Torverhältnis, 4. EHC Frauenfeld 30/20; 5. EC Zürich 27/20; 6. EHC Dübendorf 27/20; 7. SC Herisau 26/20; 8. GCK Lions 24/20; 9. Rheintal 25/20; 10. EC Wil 18/20; 11. EHC Uzwil 12/20

Kader HC Samina Rankweil (2013/2014)

ALLE 19 TRANSFERKARTENSPIELER DES HC SAMINA RANKWEIL (Stand 27. Februar 2014): Sebastian Kaufmann, Markus Moosbrugger, Michal Kopas, Martin Pfister, Marco Knobel, Michael Beiter, Andreas Beiter, Stefan Dobler, Johannes Hehle, Domingo Usubelli, Robin Rederer, Mathias Grabner, Philipp Amann, Patrik Halbeisen, Alexander Grasböck, Michael Gruber, Philipp Bader, Gerhard Salzer, Michael Lampert

ALLE MEISTERSCHAFTSSPIELE HC SAMINA RANKWEIL SAISON 2013/2014

HC Samina Rankweil – SC Herisau 3:4; HC Samina Rankweil – GCK Lions 10:3; EHC Winterthur – HC Samina Rankweil 8:4; HC Samina Rankweil  – EHC Kreuzlingen 3:9; EHC Uzwil – HC Samina Rankweil 6:4; SC Rheintal – HC Samina Rankweil 2:3 n.V; EHC Dübendorf – HC Samina Rankweil 1:7; EHC Frauenfeld – HC Samina Rankweil 5:4; HC Samina Rankweil – EC Zürich 5:0; HC Samina Rankweil – EC Wil 12:0; EC Wil – HC Samina Rankweil 1:5; GCK Lions – HC Samina Rankweil 5:6; EHC Kreuzlingen – HC Samina Rankweil 9:3; HC Samina Rankweil – SC Rheintal 8:5; HC Samina Rankweil – EHC Winterthur 7:3; EC Zürich – HC Samina Rankweil 4:11; HC Samina Rankweil – EHC Uzwil 7:1; HC Samina Rankweil – EHC Dübendorf 14:4; HC Samina Rankweil – EHC Frauenfeld 6:2; SC Herisau – HC Samina Rankweil 0:5

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