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Hausverkauf: Luxus ist selten gefragt

Der Preis einer gebrauchten Immobilie wird durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst. Manche davon lassen sich gut errechnen, andere werden durch Emotionen beeinflusst.

„Die Preisvorstellungen, die ein verkaufswilliger Eigentümer hat, unterscheiden sich oft erheblich von der Beurteilung der Immobilie durch einen Profi“, so Bruno Erhart, Immobilienfachberater bei S-Immobilien, Dornbirn. „Eigentümer betrachten die Liegenschaft oft durch eine emotionale Brille’. Im Elternhaus hat man die Kindheit verbracht oder das Haus selbst errichtet. Das beeinflusst die Vorstellungen vom vermeintlichen Wert oft erheblich.“

Oft kommt auch eine besonders luxuriöse oder extrem moderne Bauausführung bei Interessenten nicht besonders gut an. Bruno Erhart: „Wer im Haus teure Marmorböden vorfindet aber viel lieber Holzfußböden hat, ist nicht dazu bereit, erheblich mehr Geld auszugeben, weil er den Marmor sowieso gegen Parkettboden austauschen würde.“ Das gilt auch für andere Einrichtungen, etwa die einst um viel Geld eingebaute Stube oder den kostspieligen geschmiedeten Gartenzaun.


Hoher Preis schreckt ab

Liegt der Sachwert in einem Haus zu hoch, so muss mit Preisabschlägen zwischen 10% und 20 % gerechnet werden. „Ist der Preis für eine Immobilie sehr hoch, nimmt die Zahl echter Kaufinteressenten rasch ab“, berichtet Bruno Erhart von seiner Erfahrung. „Dieser Personenkreis baut sich dann um dieses Geld lieber ein eigenes Haus, das den individuellen Vorstellungen entspricht.“

Dazu kommt, dass einem erfahrenen Makler aber auch den Kaufinteressenten Schwächen eines Objektes eher auffallen. Das kann die Lage an einer stark frequentierten Straße oder eine ungünstige Raumaufteilung sein, die den Verkäufer, der vielleicht selbst viele Jahre in dem Objekt gewohnt hat, nicht so stören.

Bruno Erhart rät auch bei Privatverkäufen dazu, mit der Bewertung der Immobilie einen unabhängigen Fachmann zu beauftragen. „Auch dass der Nachbar vielleicht vor einem Jahr einen guten Preis erzielt hat, muss keinerlei Auswirkungen haben. Jedes Objekt muss individuell beurteilt werden.“

 

Bruno Erhart, S-Immobilien: „Makler und Kaufinteressenten beurteilen eine Immobilie anders“

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