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Hauptverband für Rabatt-Verbot bei Medikamenten

Der Hauptverband fordert ein generelles Verbot von Mengenrabatten auf Medikamente für Hausärzte. Derzeit sei es Praxis, bei Bestellungen gewisser Mengen großzügige Preisnachlässe zu gewähren, so "Der Standard".

Demnach werden den großteils Landärzten Preisnachlässe von bis zu 25 Prozent gewährt. Nächste Woche ist ein Treffen zwischen Kammer-Präsident Dorner und Vizekanzler Molterer anberaumt.

“Aus unserer Sicht gehören die Rabatte den Versicherten”, so eine Sprecherin des Hauptverbands. Die Diskussion über Rabatte ist nicht neu: Naturalrabatte, also Gratismedikamente, wurden auf Druck der Sozialversicherung 2005 verboten. Dies gilt für Medikamente, die von den Krankenkassen nicht bezahlt werden. Nun hofft man auch auf ein Verbot von Geldrabatten, auch wenn man diesbezüglich skeptisch bleibt: “Es ist die Frage, ob der Gesetzgeber sich drübertraut.”

Hintergrund: Die Krankenkassen haben nichts von den Rabatten, die den rund 1.000 österreichischen Hausärzten gewährt werden. Diese sollen sich in Millionenhöhe bewegen.

Im Rahmen der Diskussion über die Kassenreform wird nun auch gemutmaßt, dass eine derartige Bewerbung von Medikamenten den Standpunkt der Mediziner zur Aut-idem-Regelung beeinflusse. Sollte diese wie geplant eingeführt werden, könnte sich auch die Praxis der großzügigen Nachlässe – teilweise schon ab einer Menge von einer Packung – verlagern: “Dann hätten die Apotheker die Rabatte.”

Patientenanwalt Bachinger und der Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse, Bittner, verurteilten unterdessen den angekündigten Ärztestreik. In Oberösterreich kündigte Landeshauptmann Pühringer Unterstützung für die Ärzte an.

Ein Treffen zwischen Ärztekammer-Präsident Dorner und Vizekanzler Molterer könnte die verhärteten Fronten im Konflikt um die Gesundheitsreform aufweichen. Das Gespräch soll “aller Voraussicht nach” Anfang kommender Woche stattfinden, teilte Dorner am Freitag mit. Molterers Büro selbst sei an die Ärzte herangetreten.

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