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Harrys Nazi-Kostüm hatte Folgen

Prinz Harrys (21) Verkleidung als Nazi auf einer Kostümparty Anfang des vergangenen Jahres soll einem Bericht zufolge zu antisemitischen Übergriffen auf britische Juden beigetragen haben.

„Die Enthüllung und die darauf folgende Aufregung waren der Auslöser für zehn antisemitische Zwischenfälle, bei denen sich die Täter direkt auf Prinz Harry bezogen“, hieß es in einem am Donnerstag in London veröffentlichten Antisemitismus-Bericht.

Demnach erhielt in einem der Fälle eine jüdische Organisation eine E-Mail mit dem Wortlaut: „Vielleicht hat Prinz Harry den schmutzigen Talmud gelesen und ihm ist klar geworden, dass es an der Zeit ist, die Schlangenrasse auszulöschen.“ Der Talmud ist ein bedeutendes Schriftstück des Judentums.

Im Jänner 2005 hatten britische Zeitungen Fotos gedruckt, die den jüngsten Sohn von Thronfolger Prinz Charles und der verstorbenen Prinzessin Diana in einer Nazi-Uniform auf einer Faschingsparty zeigten. Prinz Harry entschuldigte sich anschließend für seine Kostümwahl.

Der Bericht wurde vom Community Security Trust (CST) erstellt, der die jüdische Gemeinde in Großbritannien in Sicherheitsfragen berät. Er listet insgesamt 455 antisemitische Zwischenfälle aus dem Vorjahr auf. Als solche wertet der Bericht beleidigende Graffiti bis hin zu Morddrohungen gegen Juden.

Im Vergleich zu 2004 sei die Zahl der Zwischenfälle im Vereinigten Königreich 2005 um 14 Prozent gesunken, so der Bericht. Die Zahl der gewaltsamen Übergriffe blieb jedoch nahezu gleich. Neben Prinz Harry macht der Bericht auch den Londoner Bürgermeister Ken Livingstone für antisemitische Vorfälle verantwortlich. Livingstone hatte den Reporter einer jüdischen Zeitung mit einem KZ-Aufseher verglichen. Dies hat nach Ansicht des CST elf Täter motiviert, die sich direkt auf Livingstone bezogen hätten.

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