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Harnoncourt: "Orlando Paladino" im Theater an der Wien

Ganz im Zeichen von Nikolaus Harnoncourt steht die Inszenierung der Oper "Orlando Paladino" von Joseph Haydn im Theater an der Wien, die am 17. November ihre Premiere feiert.

Haydns Opern seien “zu seiner Zeit europaweit die erfolgreichsten gewesen”, erzählte Harnoncourt, im 19. Jahrhundert seien sie jedoch “mangels Romantik total verschwunden”. Dabei gehören die Opern von Haydn “zum Größten, was je komponiert wurde”. Wie wenig präsent der Komponist heute sei, bezeichnete Harnoncourt als “schmachvoll, vor allem wenn man bedenkt, was zum Teil für ein Affentheater mit dem Mozartjahr aufgeführt wurde”.

Als “eine kleine Vorschau auf das Haydn-Jahr 2009” sieht Geyer die Inszenierung von “Orlando Paladino” mit Harnoncourt, der in zwei Jahren mit “Il mondo della luna” eine weitere Haydn-Oper für das Theater an der Wien erarbeitet. “Man müsste Haydn mehr wertschätzen”, konstatierte Geyer, “nicht nur zu Geburtstagen”. Ein kleines Jubiläum feiert man dennoch: 225 Jahre nach der Uraufführung 1782 steht “Orlando Paladino” am Spielplan, und zwar exakt 25 Jahre nach der ersten Inszenierung der Oper am Theater an der Wien.

Regie führt diesmal Keith Warner, den Geyer nach dessen erfolgreicher “Don Giovanni”-Inszenierung im Mozartjahr 2006 als “Erfolgsgaranten” vorstellte. Und Warner schlug bezüglich Haydn in dieselbe Kerbe wie seine Vorredner: “Es ist unglaublich, dass diese Opern so vernachlässigt werden in unserer Zeit.” Er zeigte sich begeistert von Haydns “wundervollem Sinn für Ironie”, nachdem er die Aufnahmen gehört habe, sei die “Fantasiewelt” bei einem Spaziergang im Prater plötzlich auferstanden. “Das Ganze wurde für mich zu einem Wiener Traum.”456

Gemeinsam mit Ashley Martin-Davis (Ausstattung) und Wolfgang Göbbel (Licht) sorgte Warner für die passende Bühne, in der sich Kurt Streit als tragischer Held Orlando und Eva Mei als dessen Angebetete Angelica bewegen. Bernard Richter hat als Medoro schließlich das bessere Ende – das in diesem Fall aus Angelica besteht – für sich. Ebenfalls im Sängerensemble: Juliane Banse (Eurilla) und Elisabeth von Magnus (Alcina). Für die Musik sorgt das Concentus Musicus Wien unter der Leitung von Harnoncourt, der beim Pressegespräch von einem “einmaligen Musiktheater” sprach, das “hier auf die Bühne kommt”.

Nach der Premiere am 17. stehen noch fünf weitere Aufführungen am Programm, für die laut Geyer noch Restkarten erhältlich sind.

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