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Hariri-Mord: Zeugen noch nicht in Wien

Die fünf Syrer, die von einer UNO- Untersuchungskommission in Wien zum Mord am ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten Hariri befragt werden sollen, sind offenbar noch nicht in Wien eingetroffen.

Wie die in London erscheinende arabische Zeitung „Al Hayat“ am Dienstag berichtete, sollen die Syrer am Mittwoch oder Donnerstag zu der Befragung nach Wien kommen. Die Anreise solle erst erfolgen, nachdem die Mitglieder der vom deutschen Chefermittler Mehlis geleiteten UNO-Kommission in der Bundeshauptstadt eingetroffen sind, hieß es. Dass sich die syrischen Zeugen noch nicht in Wien aufhalten, hatten auch arabische Journalisten in Wien am Dienstag der APA mitgeteilt. Demnach habe Syrien unter Hinweis auf die neuesten Entwicklungen um die angebliche Falschaussage des syrischen Kurden Houssam Taher Houssam einen Aufschub der Verhöre verlangt.

Das syrische Außenministerium hatte am Dienstag in einem Kommuniqué vor allen Versuchen gewarnt, die UNO-Ermittler „in die Irre zu führen“. Damaskus hat nach der angeblichen Falschaussage Houssams eine völlige Überarbeitung des UNO-Berichts gefordert. Dieser Zeuge hatte am Montag erklärt, Hariris Sohn Saad habe ihm Geld angeboten, damit er ranghohe syrische Beamte belaste. Er sei „mit Drohungen und astronomischen Geldsummen“ dazu bewegt worden, andere Syrer zu beschuldigen.

Über die Angelegenheit der Befragungen habe die UNO- Untersuchungskommission „aus Sicherheitsgründen“ und „gemäß dem Arbeitsstil“ des Chefermittlers Mehlis eine totale Nachrichtensperre verhängt, berichtete „Al Hayat“. Die syrische Regierung gab bisher weder Details über einen Abreisetermin der fünf Syrer noch deren Identität bekannt. In seinem dem UNO-Sicherheitsrat vorgelegten Bericht hatte Mehlis syrischen und libanesischen Geheimdienst-Verantwortlichen eine Verwicklung in den Hariri-Mord vorgeworfen.

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