Hard demütigt den Vizemeister

„Es war nur ein Spiel und nur ein Sieg”, versuchte Coach Frank Bergemann die euphorische Stimmung in gewohnter Manier gleich wieder zu dämpfen, um ja nicht so etwas wie einen Höhenflug zu bekommen. Denn was seine Mannschaft am Samstagabend in der Mittelweiherburghalle zeigte, war Handball vom Feinsten. Selbst Nationaltrainer Rainer Osmann zeigte sich vom Gesehenen beeindruckt: „Die Harder Abwehr war überragend. West Wien hat mich sehr enttäuscht, obgleich man sagen muss, dass man nur so gut spielen kann, wie es der Gegner zulässt.”

Medini & Co. zeigten an diesem Abend von Beginn an, dass sie sich trotz Widrigkeiten in der Vorbereitung zu einer Mannschaft gefunden haben. Die Neuen, Grebien, Dragicevic, Gnieser sind gut integriert und vor allem die Nachwuchsspieler, Robert Weber, Kathrein, Jochum, Künz und Filzwieser trugen durch freche Angriffe viel zur guten Stimmung bei. Beeindruckend auch, wie sich der Lette in Harder Diensten, Martin Libergs über den Sommer entwickelte und zu einer echten Alternative im Angriff wurde.

Schnell stand es 7:1 (12. Minute), die Gäste aus der Bundeshauptstadt fanden weder in der Abwehr noch im Angriff ein probates Mittel, versuchten sich mit oft überhasteten Würfen aus der zweiten Reihe zu helfen – die jedoch zuhauf am glänzend aufgelegten Nationalkeeper Huemer (17 Gehaltene) „picken” blieben. Mit 15:6 wurden die Seiten getauscht, es ging in dieser Tonart weiter. So kam es, dass sich am Ende alle zehn Harder Feldspieler in die Torschützenliste eintragen konnten.