Seine Hits bringen zuverlässig Jung und Alt auf die Tanzfläche, seine Ohrwürmer sind gnadenlos: Wer “She’s a Lady” hört, “Help Yourself” oder “Sex Bomb”, bekommt sie für den Rest des Tages nicht mehr aus dem Kopf. Um seinen 75. Geburtstag am 7. Juni tourt Tom Jones damit durch Europa.
Tom Jones feiert 75. Geburtstag
Lebemann mit zahlreichen Affären, Rampensau mit Bluesstimme und Hüftschwung, so ist Jones weltweit bekannt. Er hat über 100 Millionen Platten verkauft, ist von der Queen zum Ritter geschlagen worden und eine Art Nationalheld seiner Heimat Wales. Dort kommt Thomas Jones Woodward im Jahr 1940 in dem Kaff Treforest zur Welt, in dem er sich später breitbeinig mit einem Rolls Royce ablichten lassen wird.
Doch bis dahin ist es ein weiter Weg: Der Sohn eines Bergarbeiters lernt das Leben früh in voller Härte kennen. Am glücklichsten sei er gewesen, als er nach zwei Jahren Tuberkuloseleiden wieder aus dem Bett habe aufstehen können, sagte er dem “Guardian” und erinnerte sich an Zwölf-Stunden-Schichten in der Papiermühle. Jones verlässt die Schule ohne Abschluss und heiratet als 16-Jähriger seine erste Liebe Linda, die von ihm schwanger ist.
Hit-Legende Jones und die Musik
Musik spielt schon früh eine wichtige Rolle. Jones singt im Kirchenchor, Blues, R&B und Rock’n’Roll aus dem Radio prägen den Musikgeschmack des Teenagers. 1963 gründet er seine erste Band, Tommy Scott and the Senators, aus diesen Jahren stammt der Spitzname “Tiger Tom”. Seinem Landsmann Gordon Mills fällt der junge Mann mit der rauen Stimme auf, er wird für mehr als zwei Jahrzehnte Tom Jones’ Manager und enger Freund. Der Durchbruch folgt 1965: “It’s Not Unusual” wird dank eines Piratensenders zum Hit.
1966 gewinnt Tom Jones einen Grammy, mit “What’s New Pussycat”, “Thunderball” – dem Titelsong zum James-Bond-Film “Feuerball” -, “Help Yourself” und “Delilah” gelingen immer wieder Charterfolge. In der Fernsehshow “This is Tom Jones” empfängt er 1969 bis 1971 Größen wie die Bee Gees, The Who, Stevie Wonder, Johnny Cash und Ray Charles. Lockenpracht, strahlend blaue Augen und volles Brusthaar sind seine Markenzeichen, Elvis Presley gehört zu seinen Freunden. 1974 ersteht der Waliser ein Anwesen, das Dean Martin gehört hat, und zieht in die USA.
“Sex Bomb”: Jugend feiert Tom Jones
Es folgen etwas ruhigere Jahre, bis das Album “Reload” ihn 1999 auf einen Schlag zurück ins Rampenlicht bringt – mit freundlicher Unterstützung von Stars wie Van Morrison, Robbie Williams und Simply Red. Zu “Sex Bomb”, dem größten Charterfolg unter den Single-Auskopplungen, lernen im Jahr 2000 Tanzschüler den Cha cha cha – Tom Jones war auch bei Teenagern wieder angesagt. Heute ist er Mentor bei der britischen BBC-Castingshow “The Voice”.
Nach mehr als drei Jahrzehnten in den USA lebt Tom Jones inzwischen auch wieder in Großbritannien. Angeblich war das Heimweh seiner Frau Grund für den Umzug. Linda ist selten in der Öffentlichkeit zu sehen, aber auch heute noch an seiner Seite, allen Affären zum Trotz.
Wie das gelang? Sie kämen aus der selben Gegend, seien zusammen aufgewachsen, hätten den selben Humor, sagt Jones der “Daily Mail”. “Wie soll man jemanden verlassen, mit dem man so gut klar kommt?”
Konzert: Der Tiger kommt nach Wien
Seinen 75. Geburtstag wird er wohl in Skandinavien feiern: Am Tag davor spielt er in Dänemark, am Tag danach in Island. Drei Wochen später, am 28. Juni, schaut er auch wieder einmal auf ein Konzert in der Wiener Stadthalle vorbei und gibt seine besten Hits zum Besten.
(APA)
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