Wenn Khangerel "Hanka" Batkhuyag am Samstag auf die Matte in der Sporthalle Reichenfeld in Feldkirch tritt, wird er nicht allein kämpfen. In den Zuschauerrängen: Familie, Freunde, Arbeitskollegen. "Es ist sehr cool, dass meine erste Staatsmeisterschaft vor Heimpublikum stattfindet. Ich freue mich riesig, dass meine Leute zuschauen kommen", sagt der gebürtige Mongole, der seit Juni die Staatsbürgerschaft besitzt.
Mit breiter Brust formuliert er sein Ziel: Staatsmeister. "Danach möchte ich eine Profikarriere starten und Weltmeister sowie Olympiasieger werden." Viermal die Woche steht er auf der Tatami, dreimal Judo, einmal Ringen oder Ähnliches. Das Ziel ist die Aufnahme in den Heeressport.
Der schwarze Gürtel des Erfolgs
Im Judo zählt nicht nur Kraft. Technik, Ausdauer, Strategie und vor allem: Geist. Batkhuyag vereint all das in seinem Judo-Stil. Seine Klasse, die über 100 Kilogramm, ist bekannt für kräftezehrende Kämpfe und taktisches Ringen um den entscheidenden Wurf. Batkhuyag setzt auf das Momentum und den Heimvorteil.

Der UJC Dornbirn kann stolz sein. Mit "Hanka", Khadzhimurad Abdulagatov (66 kg), Sandro Hölzler (81 kg), Leon Nussbaumer (81 kg), David Böhler (90 kg), Pia Milz (63 kg), Amina Abdulagatov (70 kg) und der 16-jährigen Johanna Kosel (57 kg) stellen sie acht ÖM-Starter:innen. Kosel wagt sich erstmals in die Allgemeine Klasse: "Wenn alles gut läuft, möchte ich einen Podestplatz holen." Mit ihrem Mut sorgt sie schon jetzt für Aufsehen.

Stille Favoritinnen
Die 20-jährige Amina Abdulagatova stammt aus der Ukraine, besitzt einen russischen Pass und gilt derzeit als staatenlos. Weil sie seit über fünf Jahren in Österreich lebt, darf sie laut Reglement erstmals an der Staatsmeisterschaft teilnehmen. Als amtierende ÖJV-U23-Meisterin zählt die Dornbirnerin zum Kreis der Favoritinnen. Ihr Bruder Khadzhimurad Abdulagatov (19) steht ihr in nichts nach und kämpft ebenso um eine Medaille.
Während Vorarlbergs Aushängeschilder Lubjana "Lulu" Piovesana und Laurin Böhler heuer fehlen werden, rücken andere ins Rampenlicht. Neben den bereits Genannten feiert Anna-Lena Schuchter (LZ Vorarlberg) nach längerer Verletzungspause bei der Staatsmeisterschaft ihr Comeback und zählt in der 70-kg-Klasse zum Medaillenkreis. Ein Podestrang wäre für die 24-Jährige der Lohn für konsequente Arbeit und ein Beweis, dass Kontinuität Medaillen bringen kann. In derselben Gewichtsklasse wie Schuchter kämpft auch Andjela Iliskovic (JC Montafon).

Nach acht Jahren zurück auf Vorarlberger Boden
2017 war Vorarlberg letztmals in Hard Schauplatz der Staatsmeisterschaft. Damals holte Laurin Böhler (100 kg) Gold, Vache Adamyan (60 kg) wurde Vizemeister und Schuchter gewann Bronze. Acht Jahre später kehrt das nationale Judofest nach Feldkirch zurück, mit einem Feld, das quantitativ und emotional einiges zu bieten hat.
Für Neo-Staatsbürger Batkhuyag ist es mehr als nur ein Turnier. Es ist der erste große Schritt als Österreicher. Mit Gi, Gürtel und Herz. Und wenn alles gutgeht, auch mit Gold. Die ÖJV-Titelkämpfe starten um 9.30 Uhr, ab 16 Uhr werden die Finalkämpfe ausgekämpft.
(VOL.AT)
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