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Handball: Viel Spaß und kein Druck: Nun wartet bei WM Frankreich

Österreichs Handballer nach dem Sieg gegen Katar.
Österreichs Handballer nach dem Sieg gegen Katar. ©GEPA
Allen Widrigkeiten zum Trotz treten Österreichs Handballer beladen mit zwei Punkten den Weg in die Hauptrunde der WM an.

Der 28:26-Sieg über Katar ebnete am Donnerstag den Weg zu einer rosigen Ausgangslage, die der ÖHB-Equipe alle Chancen auf das Viertelfinale lässt. Der Vorrundenabschluss am Samstag (18.00 Uhr/live ORF 1) gegen Rekordweltmeister Frankreich wird zum Bonusspiel, in dem sich Rot-Weiß-Rot "neu" zumindest "etwas überlegen" will.

"Einer hat für den andere gekämpft"

Kapitän Mykola Bilyk, die rechten Rückraumakteure Janko Bozovic und seit Donnerstag auch Boris Zivkovic, der wohl eine schwerere Schulterverletzung erlitt: Die Ausfälle wiegen schwer, wurden gerade gegen Katar aber mit taktischer Disziplin, Ruhe und viel Emotion wettgemacht. "Einer hat für den anderen gekämpft", sagte etwa Flügel Franko Lastro. Der 21-jährige Göppingen-Legionär, der gegen den Asienmeister fünf von fünf Würfen verwertete, empfahl sich als würdiger Nachfolger des im Oktober nach 20 Team-Jahren zurückgetretenen Robert Weber.

Ein anderes Sinnbild des Abends war Nemanja Belos. In seinem 15. Länderspiel zeigte der 2023 eingebürgerte Serbe eine abgeklärte Vorstellung, die gerade in schwierigen Phasen im 7:6-Überzahlspiel in der zweiten Hälfte ihren Höhepunkt erreichte. "Ich fühle mich jetzt ein bisschen entspannter", erklärte der 30-Jährige, der seit 2017 auf Torjagd für die HSG Graz geht. Von Teamchef Ales Pajovic erhielt er für die Zusammenarbeit mit Spielmacher Lukas Hutecek dickes Lob: "Die beiden haben das überragend gemacht."

Viel Spaß und nichts zu verlieren

Hutecek wiederum kam in Absenz von Bilyk seiner Führungsrolle in gewünschter Weise nach. "Unser Spiel hat sich durch die Ausfälle doch sehr verändert", konstatierte der Lemgo-Legionär, der "wieder extrem viel Spaß" verspürt und eine verschworene Gemeinschaft am Werk sieht. "Unser Zusammenhalt ist das, was uns ausmacht. Davon leben wir."

Ob das für eine Weltklassetruppe wie Frankreich reicht, die sich noch dazu bisher erbarmungslos (37:19 gegen Katar und 43:19 gegen Kuwait) präsentierte, sei dahingestellt. In jedem Fall ist der sechsfache WM-Titelträger Frankreich auch nach dem Rücktritt von Legende Nikola Karabatic zum Fürchten - und nach der olympischen Enttäuschung bei den Heimspielen im vergangenen Sommer auf Wiedergutmachung aus. "Wir werden uns etwas überlegen. Schon bei der EM haben wir sie über 50 Minuten sehr geärgert, wir haben wenig zu verlieren", betonte Hutecek im Rückblick auf die 28:33-Niederlage nach 16:15-Pausenführung in der EM-Hauptrunde der EM im Jänner 2024.

(APA)

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