“Wir hätten uns gegen den Weltmeister einen Punkt verdient, aber durch die Niederlage sind wir brennheiß für das Ungarnspiel”, versprach Roland Schlinger, nachdem man die Spanier beim 27:28 an den Rand einer Niederlage gebracht hatte. Er weinte auch ein wenig dem nicht vorhandenen Schiedsrichterbonus nach. “Als kleine Nation hast du einfach keinen Vorteil, da musst du um ein paar Tore besser sein”, sagte der Rückraumspieler.
Die Zufriedenheit, nach der enttäuschenden Island-Partie (27:33) die richtige Antwort gegeben zu haben, war den ÖHB-Mannen aber deutlich anzumerken – ein Sieg oder Punkt freilich hätte für klare Verhältnisse gesorgt. “Ich hasse nichts mehr als Spiele, nach denen dir der Sieger gratuliert”, meinte Szilagyi. Für den in Budapest geborenen Regisseur, der in der zweiten Hälfte gegen die Spanier wieder zu alter Stärke zurückfand, wird es aufgrund seiner Herkunft eine durchaus spezielle Partie.
Der nunmehrige Deutschland-Legionär vom Bergischen HC war 1985 als Sechsjähriger nach Österreich gekommen, weil Vater Istvan als Spielertrainer bei St. Pölten anheuerte – und dem heimischen Handball schließlich bis zum vergangenen Sommer als Trainer treu blieb. Nach seinem Engagement in Krems lebt er nun so wie viele Familienangehörige wieder in der alten Heimat.
Zuletzt unterlag man den Ungarn bei der WM 2011 in einem schon bedeutungslosen Match nach 16:13-Pausenführung mit 30:32, insgesamt stehen in 49 Spielen aus österreichischer Sicht nur 10 Siege und 2 Remis auf der Habenseite. Der bisher letzte volle Erfolg gegen den Nachbarn in einem Bewerbsspiel gelang im Jänner 2010 in der WM-Quali mit 30:28 – auch damals war es allerdings um nichts mehr gegangen.
Die Ungarn rund um Regisseur Gabor Csaszar, der beim französischen Ligakrösus Paris St. Germain sein Geld verdient, halten in Hauptrundengruppe I bei drei Punkten. Am Montag unterlag man den Dänen – so wie Österreich in der Vorrunde – mit vier Treffern und hat noch die kleine Chance auf Platz drei und damit das Spiel um Platz fünf.
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