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Handball-Fest zum Jahresausklang

Alpla HC Hard will am Dienstag nach mehr als drei Jahren erstmals wieder ein Heim-Derby gegen A1 Bregenz gewinnen.

Der Grunddurchgang der HLA gestaltete sich schon lange nicht mehr so spannend wie in dieser Saison. Verantwortlich dafür die beiden Ländle-Klubs aus Bregenz und Hard. Zum einen weil die „roten Teufel vom Bodensee“ nach langer Durststrecke wieder voll oben mitmischen und von der Tabellenspitze lachen. Und zum anderen weil der österreichische Rekordmeister heuer erstmals seit vielen Jahren etwas schwächelt. Da kommt das heutige Derby buchstäblich zur rechten Zeit, um der „Handball-Spannung“ weiter Nahrung zu geben. Die VN hat vor dem großen Spiel mit beiden Trainer gesprochen.

Hard hat seit mehr als drei Jahren kein Heim-Derby in der HLA gewonnen. Wie wichtig ist es, solche Serien zu brechen bzw. für Bregenz diese aufrecht zu erhalten?

Markus Burger (Trainer Hard): Mir ist diese Serie egal, ich bin absolut kein Freund von Statistiken. Außerdem ist dies ja meine Premiere, Hard zuhause gegen Bregenz. Wäre ich in den letzten drei Jahren Trainer von Hard gewesen, würde mich diese Serie sicher stören. So lautet für mich die Devise nur: Jeden Gegner ernst nehmen. Und erst recht Bregenz.

Martin Liptak (Trainer Bregenz): Diese Statistik ist überhaupt kein Thema für mich. Abgesehen davon, wollen meine Spieler immer und überall gewinnen. Und ohne überheblich zu wirken, aber wir haben immer das Zeug zu gewinnen. Auch in Hard.

Wie wichtig ist es, in der Tabelle jeweils vor dem anderen Team zu stehen? Schaut man während einer Saison auf den großen Ländle-Konkurrenten?

Burger: Ja klar schaut man immer nach Bregenz. Denn dort wird und wurde in den letzten Jahren sehr gute Arbeit geleistet. Sie sind und bleiben der Rekordmeister. Aber es ist mir nicht wichtig, vor Bregenz in der Tabelle zu stehen, wir schauen lieber auf uns und wollen am Ende so weit wie möglich oben sein. Der jetzige Tabellenstand ist eine Momentaufnahme, die schön für uns ist. Und die wollen wir verteidigen.

Liptak: Es ist doch ganz normal, wenn man auf seinen Konkurrenten im Ländle schaut. Diese Rivalität treibt doch beide Vereine immer wieder an. Aber um ehrlich zu sein: Unsere Verletzungsmisere zwingt mich, eigentlich nur auf meine Mannschaft zu schauen. Dass Hard jetzt an der Spitze steht, ist sicher schön für sie, aber der Liga-Modus erlaubt es uns im Februar, mit der Rückkehr unserer Verletzten, wieder voll anzugreifen. Denn im Play-off stehen wir schon fix.

Läuft die Vorbereitung auf dieses Derby anders ab als sonst?

 Burger: Nein, da gibt es keine Unterschiede zu den anderen Matches. Wir brauchen gegen jede Mannschaft eine Top-Vorbereitung. Vor einem Derby muss ich meine Burschen manchmal eher bremsen. Denn Motivation ist gut, aber Übermotivation kann schnell in eine andere Richtung gehen.

Liptak: Die Vorbereitung bleibt gleich. Egal ob wenige oder viele Spieler verletzt sind. Aber vor einem Derby brauch ich keinen Spieler zusätzlich zu motivieren. Das erleichtert einem manchmal sogar die Arbeit. Ich sehe unsere Arbeit jetzt schon mehr als Vorbereitung auf das Play-off. Und dabei gibt es sicher kein besseres Spiel als ein Derby beim Tabellenersten (schmunzelt).

Worauf muss man derzeit beim Gegner genau schauen? Was sind Stärken und Schwächen des Gegners?

 Burger: Bregenz hat trotz langer Verletztenliste immer noch einen starken Goalie und eine starke Deckung. Aus dieser heraus wollen sie schnelle Konter spielen. Darauf müssen wir sehr aufpassen. Da müssen wir schnell umschalten. Und sie haben mit Martin Liptak einen „alten Fuchs“ auf der Bank, der immer für Überraschungen zu haben ist.

Liptak: Die ganze Harder Mannschaft funktioniert derzeit sehr gut. Spieler wie Janis Glusaks, Bernd Friede, Michael Jochum oder Jürgen Suppanschitz sind in guter Form. Das erlaubt ihnen Tempo-Handball zu spielen. Für uns heißt es dagegen halten.

Was braucht es heute für einen Sieg ihrer Mannschaft?

 Burger: Absoluter Siegeswille, Disziplin und vor allem Geduld. Ein Handballmatch gewinnt man nicht in den ersten zehn Minuten. Und immer den Respekt vor dem Gegner haben. Denn nur weil Bregenz eventuell angeschlagen ist, heißt dies noch lange nicht, dass wir nicht eine Top-Leistung brauchen um zu siegen. Ein altes Sprichwort sagt: Angeschlagene Boxer sind immer sehr gefährlich.

Liptak: Hard hat vielleicht einen kleinen psychischen Vorteil durch den letzten knappen Sieg gegen uns in Bregenz. Aber eines ist auch klar: Wir sind immer noch stark genug, überall zu gewinnen.

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