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Hand aufs Herz: Napoleon Total War

Epische Schlachten mit dem Kleinen Großen Mann: Napoleon Total War.
Epische Schlachten mit dem Kleinen Großen Mann: Napoleon Total War. ©Waibel
Charismatische Person statt Imperium: Im neuen Total War-Ableger von Sega steht mit der Figur von Napoleon Bonaparte im Mittelpunkt der Handlung. So gibt sich das neueste Echtzeitstrategie-Epos sehr „fronsösisch“.
Napoleon Total Wars

Der kleine Mann von der Seine war einer der bestimmenden Figuren der Geschichte, hat er doch mit seinen Feldzügen bis hin zu seiner Niederlage große Teile von Kontinentaleuropa erobert. Spielerisch orientiert sich „Napoleon Total War“ an den Grundzügen der beliebten Total-War-Reihe.

Auf einer taktischen Übersichtskarte bewegt man seine Einheiten rundenbasiert, startet den Bau von Gebäuden oder betreibt Diplomatie. Neben geänderten Rundenzeiten gibt es diverse Detailverbesserungen, beispielsweise im Bereich Diplomatie. Die KI agiert nun glaubwürdiger und schlauer, Schlachten laufen nun beeindruckend inszeniert zwischen zwischen 3D-Bergen und -Tälern, in lauschigen Wäldern, trockenen Wüsten oder auf hoher See mit Schiffen ab. Hier agiert der Spieler in Echtzeit.

Im Mittelpunkt der epischen Schlachtinszenierungen steht Napoleon, der inmitten seiner Truppen zu deren moralischen Stärkung mitten in das Geschehen reitet. In einem stimmig inszenierten Tutorial werden selbst „Total Wars“-Anfänger behutsam an wichtige Spielzüge herangeführt. Eine Kampagne führt den Spieler in einer einfachen Kampagne mit Beginn auf Korsika über den Lebensweg des französischen Kriegsherrn. Geschichtsinteressierte werden hier mit wichtigen Daten und Fakten gefüttert, gut aufbereitet und vorgetragen von einem guten deutschen Sprecher. Überhaupt ist „Napoleon Total War“ Edutainment auf höchstem Niveau. Dazu gehört auch, im Zuge der Kampagne Schlachten wie jene bei Dresden, Austerlitz oder Waterloo nachzuspielen. Einzelne Kampagnen lassen den Spieler an der Spitze der Koalition mit Österreichern, Briten, Preußen oder Russen in die Schlacht ziehen. Eine Kampagne mit drei Feldzügen führt den Feldherren nach Italien, Ägypten und Osteuropa und zur entscheidenden Schlacht am 18. Juni 1815 in Waterloo. Nach dem Durchspielen der diversen Kampagnenmodi warten zahlreiche Multiplayermodi auf den Spieler.

Optisch wurde „Napoleon Total War“ gegenüber Empire Total War deutlich aufgebohrt. Allerdings ist ein entsprechender Rechenknecht Voraussetzung. Windows XP, Vista oder 7, eine Dualcore-CPU mit 2.0 GHz werden als Mindestvoraussetzung genannt, alternativ soll das Spiel auch auf Single Core Prozessoren mit 2,6 GHZ laufen. Allerdings ist das neue Spiel der Total War-Reihe auf Dualcore CPUs optimiert. Unter XP reicht laut Hersteller 1 GByte an RAM, aber eigentlich sollten es in jedem Fall 2, besser 3 GByte sein. Installiert beansprucht der Titel auf der Festplatte 18 Gigabyte, die Grafikkarte muss zwingend 256 Megabyte Grafikspeicher haben, wer „Napoleon Total War“ in voller Pracht genießen will, kommt um eine flotte 512 MB Grafikkarte mit Shader Model 3 nicht herum.   

Zur Installation muss auch Steam auf dem Rechner sein, das als Kopierschutzmaßnahme gilt und zudem den Weiterverkauf des Games somit verunmöglicht.

Fazit

Statt epischer Präsentation setzen die Entwickler beim vorliegenden Ableger der „Total War“-Reihe voll auf die Person Bonapartes, viel geschichtlichen Hintergrund und historisch korrekt inszenierte Schlachten. Auch technisch ist „Napoleon Total War“ mehr als nur ein müdes Sequel zu den Empire-Titeln. Deutlich aufgehübschte Grafik, verbesserte KI und eine flotte Echtzeitpräsentation in den Schlachten lassen Echtzeitstrategen mit Hang zum Edutainment jubeln. Außerdem wissen spannende Nebenschauplätze und ausgefeilte Multiplayermodi den Spieler für lange Zeit an den Monitor zu fesseln. Da kann man auch verschmerzen, dass das Game durch die Freischaltung via Steam danach nicht mehr verkaufbar ist.

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