Und mit einem neuen “Fürsten”. Der 22-jährige Lewis Hamilton kommt als jüngster WM-Führender aller Zeiten zum fünften Saison-Lauf. 30 Punkte und damit zwei mehr als sein McLaren-Teamkollege, Weltmeister Fernando Alonso, hat der Rookie nach vier Podestplätzen in vier Rennen auf dem Konto. Zumindest die Statistik lässt also glauben, dass Hamilton am Sonntag (14:00 Uhr) ausgerechnet im “wichtigsten Rennen des Jahres” auch den ersten GP-Sieg seiner jungen Karriere einfahren kann. Denn Hamilton ist auf dem Stadtkurs ungeschlagen. 2005 gewann er in der Formel 3, im Vorjahr triumphierte er in der GP2.
Monaco ist nach wie vor das einzige Rennen, das ausschließlich auf öffentlichen Straßen gefahren wird. Die Magnetwirkung des gefährlichen Tanzes zwischen den Leitplanken hat dafür gesorgt, dass mit Valencia, Singapur und später auch Abu Dhabi bereits weitere Stadtkurse am Entstehen sind. Aber an die Tradition (Rennen seit 1929), den Glamour und die Anziehungskraft von Monaco wird so schnell wohl keines dieser Retorten-Rennen herankommen.
Sportlich ist Monaco ein Paradoxon. Die kürzeste (3,340 km) Strecke mit der niedrigsten Durchschnittsgeschwindigkeit (150 km/h) und der langsamsten Kurve (45 km/h) ergibt das kürzeste Rennen (nur 260,520 km) des Jahres, um mit den 78 Runden durch die jeweils 19 Kurven und der Tunnel-Durchfahrt in zwei Stunden fertig zu sein. Nur für kurze Zeit sind die Autos nach dem Tunnel mit bis zu 280 km/h unterwegs. Aber Höchstgeschwindigkeit ist nicht das Thema. Vielmehr Bodenhaftung und Wendigkeit. Bridgestone stellt hier die weichsten Reifen des Jahres, denn nirgendwo ist Grip und Abtrieb so gefragt wie in den engen Straßen von Monaco. Zusätzliche Flügel für den Anpressdruck der 800-PS-Boliden sind ebenso angesagt wie – mangels langer Geraden – höchste Kühlung und Lenkeinschlag. Nirgendwo sonst ist der Grat zwischen Unfall und Sieg so schmal wie hier und nirgendwo sonst zählt die Startaufstellung so viel wie in Monaco, wo Überholen praktisch unmöglich ist.
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