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Hamas will erstmals Todesurteile gegen "Kollaborateure" vollstrecken

©EPA
Erstmals seit ihrer gewaltsamen Machtübernahme im Gazastreifen vor knapp drei Jahren will die radikal-islamische Palästinenser-Organisation Hamas Todesurteile gegen "Kollaborateure Israels" vollstrecken.

Ungeachtet der Proteste von Menschenrechtsorganisationen würden verurteilte Kollaborateure “bald” hingerichtet, kündigte das Hamas-Innenministerium am Mittwoch an. Wie viele Verurteilte davon betroffen sein werden, blieb offen.

Das palästinensische Gesetz sieht die Todesstrafe für “Agenten Israels”, Mörder und Drogenhändler vor, sie kann jedoch nur mit Zustimmung von Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas vollstreckt werden. Obwohl die Hamas die Legitimität des Palästinenser-Präsidenten nicht anerkennt, hat sie bisher noch kein Todesurteil umgesetzt. Die Hamas hatte im blutigen Machtkampf mit Abbas’ Fatah-Bewegung die Kontrolle im Gazastreifen übernommen.

Allerdings folterten und töteten bewaffnete Gruppen im Gazastreifen während und nach der israelischen Großoffensive im vergangenen Jahr mehrere Palästinenser, die sie der Zusammenarbeit mit Israel verdächtigten. Nach einer Zählung von Human Rights Watch wurden 32 Hamas-Gegner und mutmaßliche Kollaborateure Opfer dieser “außergerichtlichen Hinrichtungen”.

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